Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
- frische Luft
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Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
Um die herzoglichen Kassen zu füllen, wollte Friedrich III. Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf den Außenhandel stärken.
Zu seinen Ideen zählte die Gründung einer neuen Stadt durch Niederländer, die als die besten Kaufleute ihrer Zeit galten und so kam es, dass diese Stadt den Namen:
“Friedrichstadt” erhielt.
https://kuestenforum.de/download/file.p ... iew&id=298
Am 21. September 1621 wurde dann der Grundstein für das erste Haus in Friedrichstadt gelegt.
Herzog Friedrich III. hatte den niederländischen Siedlern weitreichende Privilegien gewährt. Neben Religionsfreiheit auch Zoll-und Steuerfreiheit für zwanzig Jahre,
freie Holzlieferungen, Darlehen, die Gründung einer Schiffsbaukompanie und das Markt- und Münzrecht.
Weil Friedrichstadt nach niederländischem Vorbild aufgebaut wurde, kennzeichneten sie auch Ihre Häuser -so wie es in den Niederlanden üblich war- mit “Gevelsteenen” !
es sind Hausmarken oder Giebelsteine, die Vorläufer der heutigen Hausnummern.
Der älteste “Gevelsteen” ist aus dem Jahre 1622 und zeigt eine Friedenstaube mit Ölzweig darunter die Jahreszahl,
https://kuestenforum.de/download/file.p ... iew&id=299
zu sehen: in der Straße am Binnenhafen 22.
Mit diesem Symbol des Heiligen Geistes wird auf die Freistatt des Glaubens, dem friedlichen Miteinander der Religionen hingewiesen.
Die “Alte Münze” im Mittelburgwall 23, dieses in Norddeutschland wertvollste Bauwerk der niederländischen Renaissance ist original erhalten und wurde 1626 errichtet.
Die Frontfassade fällt besonders durch die bleiverglasten Fenster und durch die große
Lade-Tür auf. Dieser bedeutende Bau, der das Wappen des ersten Stadthalters Adolph van de Wael, Freiherr van Moersbergen trägt, ist niemals als Münzprägewerkstätte genutzt worden, sondern diente dem Stadthalter als Amtssitz.
Über dem Portal befindet sich die Hausmarke, die zeigt einen geteilten Schild mit vereinigtem Wappen des Stadthalters und seiner Frau Occa.
Über dem Zeichen -schwach zu erkennen- steht der Satz: “Omne solum forti viro patria”
(Jeder Boden wird einem tapferen Mann zum Vaterland).
https://kuestenforum.de/download/file.p ... iew&id=301
In einer Zeit, als die Schreibkunst noch kaum verbreitet war, waren es zunächst die Händler und Gewerbetreibenden die ihre Betriebe mit einprägsamen “Zeichen” versahen.
Um einen Brief oder amtliche Mitteilung zu schreiben, suchte das “gewöhnliche Volk” noch einen Schreiber auf, oder wie er im 17. Jahrhundert -mit lateinischem Namen- “Actuarius” genannt wurde.
Dieses Haus vom Schreiber, steht am Mittelburggraben 30 und ist mit einem “Gänsekiel” oder Feder gekennzeichnet.
Bild Nr 1.
https://kuestenforum.de/download/file.p ... 48d3425576
Bei einem Rundgang durch diese wunderschöne Stadt, konnte ich bisher 44 solcher dekorativen Unikate -die eine architektonische Besonderheit sind- entdecken.
Sicherlich würde heute noch eine viel größere Anzahl an “Gevelsteenen” vorhanden sein,
wenn nicht -zwischen dem 29. September und 4. Oktober 1850-, damals hatte Schleswig-Holstein und Dänemark eine Auseinandersetzung um die Unabhängigkeit, und der “Kriegsschauplatz” war Friedrichstadt.
Bei diesem Bombadement brannten 137 Häuser nieder.
Sehr viele Einwohner sammelten ihr “Hab & Gut” aus den Trümmern heraus, aber auch die Giebelsteine ! diese wurden dann, beim Wiederaufbau der Häuser eingesetzt.
Besonders viele alte Hausmarken gibt es davon in der Prinzenstraße, die Motive sind:
Hirsch, Papagei, Stier, Schwan, ein weißes Pferd, Fische und andere.
Das eindrucksvolle, schneeweiße Eckhaus (Prinzenstraße 28) wurde 1637 für den Händler Godefridus Paludanus errichtet.
Die Hausmarke zeigt: “Weinkübel und Traube”.
Bild Nr. 2)
https://kuestenforum.de/download/file.p ... 48d3425576
Der Legende nach war Paludanus als Weinhändler tätig. Gleichzeitig war er Prediger der Remonstrantengemeinde.
Da ich gerade bei den “gehaltvollen Getränken” bin, so findet man einen weiteren “Gevelsteen” beim “Hotel Aquarium” am Mittelburgwall 4 , dort ist ein Bierfass mit seinen Trägern zu sehen.
Aber auch in der heutigen Zeit, werden bei Sanierungsarbeiten diese Hausmarken wieder eingebaut, und so hat ein Eigentümer, als Motiv “Popey”gewählt, der soll wohl signalisieren, dass in dem Haus ein Seemann wohnt ?
Zu sehen ist dieser Giebelstein in der Schmiedestrasse 10.
Bild Nr. 3 )
https://kuestenforum.de/download/file.p ... 48d3425576
Natürlich könnte ich jetzt fast alle meine “Funde” beschreiben, -In welcher Straße diese zu finden sind- dieses möchte ich aber nicht !
Hier ist mein Tipp:
Fahren sie NICHT an Friedrichstadt vorbei, einen Abstecher muss man dahin gemacht haben, denn es gibt sehr sehr viel zu sehen.
Wenn es ihre Zeit erlaubt, sollten man schon für diesen Besuch oder Stadt-Rundgang mehrere Stunden einplanen.
Rund um dem Markt oder in der Fußgängerzone kann man dann an “frischer Luft” bei gutem Kaffee & Kuchen -oder leckerem Eis- die verbrauchten Kalorien wieder zu sich nehmen, und die dabei gewonnen Eindrücke in sich aufnehmen & sacken lassen.
Nichts einzuwenden hätte ich, wenn Sie sich -zur Mittagszeit- etwas aus den guten Restaurant-Küchen bestellen und verwöhnen lassen.
Im Anschluss daran, ist eine Grachtenfahrt sehr empfehlenswert, denn diese Fahrt ist schön & sehenswert, auf dieser Fahrt wird dann vom “Kapitän” alles zur Geschichte erklärt.
Herzlich Willkommen im Holländerstädtchen Friedrichstadt !
die auch “Amsterdam des Nordens” oder “Rosenstadt” genannt wird.
Zu seinen Ideen zählte die Gründung einer neuen Stadt durch Niederländer, die als die besten Kaufleute ihrer Zeit galten und so kam es, dass diese Stadt den Namen:
“Friedrichstadt” erhielt.
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Am 21. September 1621 wurde dann der Grundstein für das erste Haus in Friedrichstadt gelegt.
Herzog Friedrich III. hatte den niederländischen Siedlern weitreichende Privilegien gewährt. Neben Religionsfreiheit auch Zoll-und Steuerfreiheit für zwanzig Jahre,
freie Holzlieferungen, Darlehen, die Gründung einer Schiffsbaukompanie und das Markt- und Münzrecht.
Weil Friedrichstadt nach niederländischem Vorbild aufgebaut wurde, kennzeichneten sie auch Ihre Häuser -so wie es in den Niederlanden üblich war- mit “Gevelsteenen” !
es sind Hausmarken oder Giebelsteine, die Vorläufer der heutigen Hausnummern.
Der älteste “Gevelsteen” ist aus dem Jahre 1622 und zeigt eine Friedenstaube mit Ölzweig darunter die Jahreszahl,
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zu sehen: in der Straße am Binnenhafen 22.
Mit diesem Symbol des Heiligen Geistes wird auf die Freistatt des Glaubens, dem friedlichen Miteinander der Religionen hingewiesen.
Die “Alte Münze” im Mittelburgwall 23, dieses in Norddeutschland wertvollste Bauwerk der niederländischen Renaissance ist original erhalten und wurde 1626 errichtet.
Die Frontfassade fällt besonders durch die bleiverglasten Fenster und durch die große
Lade-Tür auf. Dieser bedeutende Bau, der das Wappen des ersten Stadthalters Adolph van de Wael, Freiherr van Moersbergen trägt, ist niemals als Münzprägewerkstätte genutzt worden, sondern diente dem Stadthalter als Amtssitz.
Über dem Portal befindet sich die Hausmarke, die zeigt einen geteilten Schild mit vereinigtem Wappen des Stadthalters und seiner Frau Occa.
Über dem Zeichen -schwach zu erkennen- steht der Satz: “Omne solum forti viro patria”
(Jeder Boden wird einem tapferen Mann zum Vaterland).
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In einer Zeit, als die Schreibkunst noch kaum verbreitet war, waren es zunächst die Händler und Gewerbetreibenden die ihre Betriebe mit einprägsamen “Zeichen” versahen.
Um einen Brief oder amtliche Mitteilung zu schreiben, suchte das “gewöhnliche Volk” noch einen Schreiber auf, oder wie er im 17. Jahrhundert -mit lateinischem Namen- “Actuarius” genannt wurde.
Dieses Haus vom Schreiber, steht am Mittelburggraben 30 und ist mit einem “Gänsekiel” oder Feder gekennzeichnet.
Bild Nr 1.
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Bei einem Rundgang durch diese wunderschöne Stadt, konnte ich bisher 44 solcher dekorativen Unikate -die eine architektonische Besonderheit sind- entdecken.
Sicherlich würde heute noch eine viel größere Anzahl an “Gevelsteenen” vorhanden sein,
wenn nicht -zwischen dem 29. September und 4. Oktober 1850-, damals hatte Schleswig-Holstein und Dänemark eine Auseinandersetzung um die Unabhängigkeit, und der “Kriegsschauplatz” war Friedrichstadt.
Bei diesem Bombadement brannten 137 Häuser nieder.
Sehr viele Einwohner sammelten ihr “Hab & Gut” aus den Trümmern heraus, aber auch die Giebelsteine ! diese wurden dann, beim Wiederaufbau der Häuser eingesetzt.
Besonders viele alte Hausmarken gibt es davon in der Prinzenstraße, die Motive sind:
Hirsch, Papagei, Stier, Schwan, ein weißes Pferd, Fische und andere.
Das eindrucksvolle, schneeweiße Eckhaus (Prinzenstraße 28) wurde 1637 für den Händler Godefridus Paludanus errichtet.
Die Hausmarke zeigt: “Weinkübel und Traube”.
Bild Nr. 2)
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Der Legende nach war Paludanus als Weinhändler tätig. Gleichzeitig war er Prediger der Remonstrantengemeinde.
Da ich gerade bei den “gehaltvollen Getränken” bin, so findet man einen weiteren “Gevelsteen” beim “Hotel Aquarium” am Mittelburgwall 4 , dort ist ein Bierfass mit seinen Trägern zu sehen.
Aber auch in der heutigen Zeit, werden bei Sanierungsarbeiten diese Hausmarken wieder eingebaut, und so hat ein Eigentümer, als Motiv “Popey”gewählt, der soll wohl signalisieren, dass in dem Haus ein Seemann wohnt ?
Zu sehen ist dieser Giebelstein in der Schmiedestrasse 10.
Bild Nr. 3 )
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Natürlich könnte ich jetzt fast alle meine “Funde” beschreiben, -In welcher Straße diese zu finden sind- dieses möchte ich aber nicht !
Hier ist mein Tipp:
Fahren sie NICHT an Friedrichstadt vorbei, einen Abstecher muss man dahin gemacht haben, denn es gibt sehr sehr viel zu sehen.
Wenn es ihre Zeit erlaubt, sollten man schon für diesen Besuch oder Stadt-Rundgang mehrere Stunden einplanen.
Rund um dem Markt oder in der Fußgängerzone kann man dann an “frischer Luft” bei gutem Kaffee & Kuchen -oder leckerem Eis- die verbrauchten Kalorien wieder zu sich nehmen, und die dabei gewonnen Eindrücke in sich aufnehmen & sacken lassen.
Nichts einzuwenden hätte ich, wenn Sie sich -zur Mittagszeit- etwas aus den guten Restaurant-Küchen bestellen und verwöhnen lassen.
Im Anschluss daran, ist eine Grachtenfahrt sehr empfehlenswert, denn diese Fahrt ist schön & sehenswert, auf dieser Fahrt wird dann vom “Kapitän” alles zur Geschichte erklärt.
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die auch “Amsterdam des Nordens” oder “Rosenstadt” genannt wird.
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Re: Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
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Re: Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
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Re: Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
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Re: Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
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Re: Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
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Re: Nicht zu übersehen sind in Friedrichstedt die "Gevelsteene"
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