Die Salzwiesen im Nationalpark Wattenmeer !

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frische Luft
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Die Salzwiesen im Nationalpark Wattenmeer !

Beitrag von frische Luft »

Salzwiesen, der Lebensraum vieler, vieler Tiere.

Die Salzwiesen, bilden den Übergang zwischen Meer und Land, auf der einen Seite Watt, auf der anderen Seite Deich- und dazwischen Salzwiesen.

Der “Blanke Hans” der hauptsächlich in den Wintermonaten wenn es stürmt und schneit, bei jeder großen Sturmflut Unmengen von Strand und Sand wegreißt, da versuchen die Menschen seit Generationen wieder Land zu gewinnen.
Diese Landgewinnung fängt gleich hinter dem Deich an.
Der natürliche Landzuwachs entsteht weil jede Flut Schwebeteilchen ins ufernahe Watt schwemmt. Wenn zur Hochwasserzeit dann die Strömung für kurze Zeit ruht, sinkt feines Material ab und bildet nach und nach eine Schlickschicht.
Durch jede Flut wächst das Land -ca. 1 cm pro Jahr -, irgendwann wird dieses neue Land dann auch nicht mehr bei jedem täglichen Hochwasser überflutet, zuerst siedelt sich dann der Queller an, die sogenannte Pionierpflanze. Wenn der Schlick hoch genug angelandet ist, können auch immer mehr Pflanzen Fuß fassen.
Die Menschen unterstützen und beschleunigen diesen natürlichen Landzuwachs indem parallel verlaufende Gräben (“Grübben”) das Vorland entwässern. Pfahlreihen (“Lahnungen”) die mit “Faschinen”(das sind Reisig und Tannenzweige/Äste ) verfüllt werden, halten dann den Schlick fest.

Vor den Deichen im Wattenmeer und auf den Halligen gibt es ca. 10.000 Hektar Salzwiesen und gehören zu den besonders schönen und schützenswerten Lebensräumen im Nationalpark.
Im Frühjahr erwacht diese Welt zum Leben: von Mai bis Oktober wandelt sie sich ununterbrochen. Im Frühjahr heben sich Büschel zartrosafarbener Strandgrasnelken vom Dunkelgrün des Grases ab. Im Spätsommer blüht der Strandflieder und verwandelt die Salzwiese in ein lila Blütenmeer. Strandsode und Queller tauchen sie im Herbst in ein dunkles, sattes rotbraun.

Es gibt eine unzählige -es sollen ca. 1600 !? - von Arten, hochspezialiserter und wirbelloser Tiere: Insekten, Milben Spinnen und Gewürm sein. Ca. 250 von ihnen sind sogenannte endemische Arten.
Ihr Verbreitungsgebiet ist auf einen sehr kleinen Teil der Welt beschränkt, auf die Salzwiesen des Wattenmeeres.
In der Salzwiese leben sehr viele Vögel und Arten, die ebenfalls nicht auf andere Lebensräume ausweichen können. Hier fressen Enten, Gänse und Watvögel, zu denen auch der Rotschenkel gehört.
In jedem Frühjahr und Herbst rasten auf den Salzwiesen hunderttausende Zugvögel, erholen sich vom anstregenden Flug und rüsten sich für die nächste Etappe.
Hier brüten Austernfischer, Rotschenkel, Wiesenpieper, Eiderenten, Seeschwalben und Möwen sowie Graugänse.
Ein besonderes Schauspiel bietet das “Katinger Watt” auf Eiderstedt bei St. Peter, im Januar/Februar denn dort rasten zu zig-tausend die Ringel- und Nonnengänse. Hier im Katinger Watt ist auch ein Beobachtungsturm aufgestellt, dieser Turm steht kurz vor dem Eidersperrwerk und ist frei zugänglich.
Bis Ende der achtziger Jahre wurden die Salzwiesen überwiegend von weidenden Schafen kurzgefressen.
Inzwischen werden ca 45 % dieser Salzwiesen nicht mehr beweidet.
Das Ergebnis sind ungestörte Naturvorgänge, zunehmende Brutvogelbestände und ein buntes Blütenmeer im Sommer.

Sollten sie die Salzwiesen im Frühjahr zur Brutzeit betreten wollen, dann wandern Sie bitte nur auf den zugelassenen Wegen durch die Wiesen und achten dennoch genau auf den Weg, denn Eier und Jungvögel sind perfekt getarnt.
Ein unaufmerksamer Schritt kann einem jungen Austernfischer, Rotschenkel oder einer anderen Vogelart das Leben kosten.
Am Verhalten der Elternvögel können Sie gut erkennen, ob Sie ihrem Gelege oder den Jungvögeln zu dicht auf die Federn gerückt sind: die Elternvögel stehen schimpfend in der Luft oder greifen Sie an. Oder sie gaukeln ihnen vor, sie seien flügellahm und flattern unbeholfen vor ihnen her, um Sie vom Nest fortzulocken.
Gehen Sie dann bitte zügig weiter und lassen Sie den Tieren ihre verdiente Ruhe.
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