268 Oldtimer-Schätze im Kuhstall !

frische Luft · Beitrag von **frische Luft** » Di 3. Okt 2023, 17:44

Oldtimer-Schätze im "Kuhstall" !

Dort, wo früher Kühe gemolken wurden, stehen heute Oldtimer-Raritäten.
Seit mehr als 40 Jahren sammelt der ehemalige Landwirt Walter Thede (1921-2009) in Kringelkrug 14, in Ostrohe bei Heide deutsche Zweiräder.
Heute zählt seine Sammlung zu den größten in Europa.
Damit er diese Sammlung der Öffentlichkeit zeigen konnte, gestaltete er seinen Kuhstall zum Museum um, es war 1979 als er die Landwirtschaft aufgab.
223 Motorräder vom Jahrgang 1910 bis 1983 und 45 Fahrräder aus den Jahren 1870 bis 1993 stehen dicht gedrängt, wo ehemals Kühe gemolken wurden.
Darunter Modelle von Alba, Ardie, BMW, DKW, Deutschland, Gruhn, Grade, Hamor, Horex, Hermes, Herko, NSU; Namapo, Teco, Triumph, Zündapp und viele mehr.
Bei Fahrrädern ist er allerdings wählerisch, hier nimmt er nur auserwählte Raritäten in seine Sammlung auf.
Sein erstes Motorrad kaufte der gelernte Zweirad-Mechaniker vor 40 Jahren: eine DKW vom Typ “E 206" mit Karbit -Beleuchtung, Baujahr 1926.
Damals hatte die nagelneue Maschine stolze 720 Goldmark gekostet.
Walter Thede entdeckte das nur leicht verrostete Krad in einer Scheune in Friedrichskoog. Die Hupe, ein großes, messingfarbenes Posthorn am Lenker, schnarrte beim Druck auf den dicken Gummiball immer noch laut und vernehmlich. 20 Mark gab er damals -in den 60ern - dem Bauern. Viel zu viel Geld, meint Thede heute. “Aber ich hatte damals noch keine Ahnung von den Preisen.
“Immerhin, es war noch alles dran”, erinnert sich der Rentner.
Eine alte BMW, die er einem anderen Bauern für fünf Mark abkaufte, hatte jahrelang im Regen gestanden: Mit Ausnahme von Rahmen und Motor musste er alles erneuern.
Heute besitzt er 223 motorisierte Zweiräder. Dazu kommen noch 45 Fahrräder.
80 Prozent seiner Sammlung sind sogenannte Scheunen- und Garagenfunde aus Dithmarschen: “Früher hatte hier fast jeder ein Zweirad.
Spannend die Geschichte der “Brennabor G100". Die klaute am Ende des Zweiten Weltkrieges ein Soldat aus einem Schaufenster in München- und fuhr damit ins heimatliche Dithmarschen.
Neugierig macht die Besucher ebenso ein “Gefangenentransport -Fahrrad”, eine Erfindung aus dem ersten Weltkrieg. Dabei handelt es sich um ein Tandem mit einem zusätzlichen Sattel in der Mitte. “Der Gefangene wurde mit dem Rücken zur Fahrtrichtung angekettet”.
Früher Bauten rund 700 Firmen in Deutschland Zweiräder, schildert Thede. In seiner Sammlung sind heute noch 88 Hersteller vertreten.
Sein ältestes Stück ist eine “V 10" von NSU Baujahr 1910. Sie holt aus einem halben Liter Hubraum 3, 5 PS und schafft ohne Kupplung und Getriebe Tempo 70. “Und wenn das Benzin alle war, trat man kräftig in die Pedale”.
Zunächst glichen Motorräder eher umgebauten Fahrrädern; dabei hatte jeder Konstrukteur sein eigenes Prinzip.
Nach dem zweiten Weltkrieg erlebten Fahrräder mit Hilfsmotor eine Renaissance.
“Die Fahrradbesitzer brauchten nur einen Motor, einen Benzintank und eine Riemenfelge, um die Kraft aufs Rad zu übertragen”. So trieb zum Beispiel der Fahrrad-Einbau-Motor “Alba” mit 200 Kubikzentimetern und 1, 5 PS jedes Herrenrad bis zu 50 Stundenkilometer schnell vorwärts. “17 Firmen produzierten damals Umbausätze”.
Zu den Kostbarkeiten seiner Sammlung zählt Thede neben Motorrollern der Hersteller Heinkel, Goggo, NSU, und Zündapp auch eine Vespa. Der Roller wurde damals noch in deutscher Lizenz bei Messerschmidt gebaut, bevor die Produktion nach Italien verlegt wurde.
Ein kurzer Ruck an einem schlanken Messinghebel, um die Zündung zu verstellen, ein leichtes Tippen auf den “Tupfer” am Vergaser. Dann ein beherzter Tritt auf den Kickstarter- und mit bulligem Knattern erwacht der Einzylinder des knapp 100 Jahre alten Motorrades.
Die Maschine springt ebenso zuverlässig an wie die anderen zweihundert Maschinen von Walter Thede.
Komplettiert wird die Sammlung durch Motorradhelme, Karbidlampe und verschiedene Notbereifungen.

Trotz seines hohen Alters betrieb Walter Thede sein Museum. Als ihm eines Tages die Führung zu schwer fiel,
konnte sein Enkel die Motorrad-Schätze übernehmen.
Zitat von "Walter Thede":

“Verkauft wird jedenfalls nichts”

Walter Thede ist vor einigen Jahren verstorben, seine Zweiradsammlung wurde von ihm an den Enkel vererbt.
Sein Sohn bzw. die Tochter führen dieses einmalige Museum weiter.

Öffnungszeiten:
Täglich von 9°° bis 12°° Uhr und 14°° bis 18°° Uhr , oder nach Vereinbarung
DER EINTRITT IST FREI !!!
EINE SPENDE ZUR ERHALTUNG DER SAMMLUNG ERWÜNSCHT!

Deutsche Zweiradsammlung !
"Walter Thede"
25746 Heide / Ostrohe
Kringelkrug 14

Bitte vorher anrufen !
Die aktuellen Telefonnummern sind: 0481-87242 oder 04836-256
Mobil: 01754953198

Ostrohe liegt in Richtung Erfde, vom Ortsausgang Heide ( bei der Rennbahn )
genau 1. 200 m, da ist eine Kreuzung, geradeaus weiter das letzte Haus rechts,
ein Hinweisschild Zweiradmuseum steht an der Straße !!
https://kuestenforum.de/download/file.p ... iew&id=616

Hinweis/Insider-Tipp: Deutsche Zweiradsammlung:
http://www.classic-motorrad.de/cm2004/Museum-Thede-web/