"Traumschiffe" die mitten durchs Land fahren !

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frische Luft
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"Traumschiffe" die mitten durchs Land fahren !

Beitrag von frische Luft »

Eine kleine Einführung:

Der direkte Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals war der “Eiderkanal”, den der dänische König Christian VII von 1777 bis 1784 errichten ließ.
Er begann in Kiel und endete bei Rendsburg in die Eider, von wo aus er bis zur Eidermündung in Tönning floss.
Jedoch dauerte die Fahrt noch drei bis vier Tage.
Vor mehr als hundert Jahre am 3. Juni1887 wurde der Grundstein für den Nord-Ostsee-Kanal durch Kaiser Wilhelm I in Kiel-Holtenau gelegt.
Nach acht Jahren Bauzeit konnte Wilhelm II den damals noch Kaiser-Wilhelm-Kanal genannten Wasserweg am 21. Juni 1895 eröffnen.
Der Bau kostete 156 Mio. Goldmark und bis zu 8. 900 Arbeiter hatten 80 Mio. qm Erdreich bewegt. Ungewöhnlich für ein Projekt in dieser Größenordnung, überschritt der Kanalbau damit nicht die ursprünglich eingeplanten Kosten.
Zur Finanzierung wurde von Kaiser Wilhelm II die Sekt- oder Schaumweinsteuer eingeführt.

Der von Menschenhand geschaffene Nord-Ostsee-Kanal ( NOK ) hat nichts von seiner Bedeutung verloren, die Ihm einst Kaiser Wilhelm zugedacht hatte. Im Gegenteil.
Mit alljährlich mehr als 35. 000 Schiffspassagen und einer deutlich zunehmender Gütermenge konnte sich der NOK als meistbefahrene Wasserstraße der Welt behaupten.
Der NOK, der in der Internationalen Schifffahrt Kiel-Canal genannt wird, ist das Tor nach Skandinavien und ins Baltikum.
Die Großwasserstraße erspart der Schifffahrt die Fahrt durch das Skagerrak. Immerhin eine Verkürzung der einfachen Wegstrecke von etwa 250 Seemeilen.
Eine Seemeile auch Knoten genannt hat eine Länge von : 1. 85201 km (1852 Meter).
Technisch ist der NOK so ausgestattet, dass sein Betrieb 365 Tage im Jahr gewährleistet ist, und dies bei fast jedem Wetter.
Der exakt 98, 637 Kilometer lange Kanal verbindet die Nordsee mit der Ostsee. Er verläuft mitten durch Schleswig-Holstein, führt im Westen von Brunsbüttel aus durch die Marschlandschaft der Elbeniederung, schneidet sich östlich von Rendsburg durch das hügelige Holstein und endet schließlich an der Ostküste in Kiel-Holtenau.
Dabei verläuft er nicht immer gerade, ist an einigen Stellen kurvig, durchtrennt Dörfer und Seen. Der NOK ist aber nicht nur eine künstliche Wasserstraße, die das Land durchschneidet.
Von ihm geht eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Dies liegt an der Vielzahl und Vielfalt der Schiffe. Es werden im Jahr annähernd hundert verschiedene Flaggen registriert.
Dies dokumentiert, dass auf dem NOK der Weltverkehr zu Hause ist.
Ein zusätzlichen Glanz verleihen ihm die großen Kreuzfahrtschiffe, die immer wieder tausende Menschen an die Kanalufer locken, die über die riesigen Schiffe staunen und von fernen Ländern träumen.
Im Sog dieses Traumschiff-Booms gewinnt der gesamte Tourismus entlang dieser Großwasserstraße an Bedeutung. Der NOK ist Ziel von Radtouristen aus ganz Deutschland und auch darüber hinaus geworden.
Wer will, kann mit dem Fahrrad fast die gesamte Strecke direkt am Kanal entlang fahren.
Über den NOK führen 8 Straßen, 4 Eisenbahnlinien, 10 Brücken, 13 Fahrzeug- und Personenfähren.
Die längste und schönste Eisenbahnhochbrücke ist in Rendsburg, an der noch eine Schwebefähre angebracht ist um Fahrzeuge und Personen von der Rendsburger- zur Osterrönfelder Seite über den NOK zu befördern.
In Rendsburg befindet sich auch noch ein Straßentunnel im Zuge der B77.
Brunsbüttel und seine Umgebung bieten verschiedenste Möglichkeiten zur Gestaltung eines Tagesausflugs. Im Mittelpunkt stehen die Schleusen und der NOK, Brunsbüttel-Ort mit seinem historischem Kern, aber auch das Schleusenmuseum, Stadtgalerie, Heimatmuseum, Freibad ”Ulitzhörn” und Freizeitbad “LUV” laden zu einem Besuch ein.
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