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Beitrag von frische Luft » Di 3. Okt 2023, 09:26
“Dithmarschen - das letzte Abenteuer Europas!”
So steht es auf manchen Autoaufklebern.
Richtig !
Immerhin liegt vor Dithmarschens Tür ein Stück einer einmaligen Wildnis:
Das größte zusammenhängende Wattengebiet der Erde. Es reicht von Dänemark bis in die Niederlande. Nirgendwo sonst gibt es eine Landschaft mit einer vergleichbaren Mischung aus Watt, Sandbänken, Dünen, Salzwiesen und Inseln. In greifbarer Nähe der Welthäfen Hamburg und Bremerhaven breitet sich eine faszinierende Naturlandschaft aus, außer den Hochalpen die Allerletzte in Mitteleuropa.
Neben unzähligen kleineren Tieren leben im Wattenmeer auch einige größerer Säuger. Die Kegelrobben, Verwandte der Seehunde, haben im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer ihren einzigen Liegeplatz in Deutschland, auf dem auch die Jungen geboren werden.
Im Wattenmeer gibt es etwa 2000 verschiedene Tierarten: die kleinsten sind nur 1/10 mm lang, die größte bis zu 2 m. Wie viele Pflanzenarten sind mehrere von Ihnen hier zu Hause.
Ebbe und Flut prägen das fast 500 Kilometer lange Gebiet zwischen Esbjerg und Den Helder.
Das eigentliche Watt besteht aus dem bei Ebbe freiliegenden Meeresgrund.
Zweimal täglich fällt er trocken, zweimal täglich kommt das Meer zurück. Wer hier nicht Fisch oder Vogel ist, zieht sich gerne in den immer feuchten Boden zurück. Dieser Boden ist trotz der unwirtlichen Umgebung einer der fruchtbarsten, die unsere Erde kennt. Eng an eng ist er bevölkert von Krebsen, Muscheln, Schnecken und Würmern. Das ergibt einen reichgedeckten Tisch für Fische bei Flut und Vögel bei Ebbe. Das Wattenmeer ist die Kinderstube der Nordseefische und die Tankstelle für Millionen von Zugvögeln, die Drehscheibe im weltweiten Vogelzug.
Doch diese urtümliche Lebenswelt ist empfindlich bedroht. Durch eine Kette von Nationalparks ist sie unter besonderen Schutz gestellt. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein wichtiges Kettenglied. Er existiert seit gut 30 Jahren. In dem seit Alters her von Menschen bewohnten und genutzten Raum forderte der Interessenausgleich mit dem traditionellen Nutzern viele Kompromisse.
Den vorübergehenden Besuchern fällt die Rücksicht auf die Natur leichter. Fast alle Gäste befürworten den Nationalpark und sind bereit, zu seinem Schutz auch Einschränkungen zu akzeptieren. Den naturinteressierten Gast erwartet ein großes Angebot, um sich über die Bedeutung des Gebiets zu informieren. Es gibt Informationszentren mit Ausstellungen, Vorträgen, Dia-Shows und Souvenirverkauf an verschiedenen Orten der Westküste.
Doch wichtiger als die Information ist das eigene Erleben.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalpark Service (“Ranger”) und der Naturschutzverbände sind im Einsatz, den Gästen den Nationalpark Wattenmeer näherzubringen. Sie bieten zahllose Wattwanderungen und andere Führungen im Gelände an.
Wenn über den spiegelnden Wattflächen der Abend hereinbricht, wird das Motto der Nationalparkführungen zur unauslöschlichen Urlaubserinnerung:
“Meeresgrund trifft Horizont.”
Wattwanderungen:
Mehr dazu bei den Touristeninformation oder den Büros der Schutzstation Wattenmeer:
Schutzstationen an der Nordseeküste - Schutzstation Wattenmeer (schutzstation-wattenmeer.de)
https://www.schutzstation-wattenmeer.de ... stationen/
download/file.php?id=41
- k-k-WATTENMEER 2000042 (3).jpg (36.5 KiB) 466 mal betrachtet
