IN NORDDEUTSCHLAND = Geheimnis der Hünengräber !

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frische Luft
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IN NORDDEUTSCHLAND = Geheimnis der Hünengräber !

Beitrag von frische Luft »

Das Geheimnis der Hünengräber in Norddeutschland
Ein NDR-Beitrag-Geschichte, Stand: 18.10.2025 05:00 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... er101.html

Bild und Link-Kopie.
Screenshot aus o.g. Link = Hünengrab.jpg
Screenshot aus o.g. Link = Hünengrab.jpg (124.21 KiB) 86 mal betrachtet
In zahlreichen Wäldern Norddeutschlands stößt man auf Ansammlungen tonnenschwerer Findlinge, die aus der Jungsteinzeit stammen.
Ob die Hünengräber wirklich Ausdruck eines Totenkults sind, ist umstritten.


Manchmal sind sie kreisrund, manchmal haben sie eine längliche Form, nicht immer sind sie mit einem Deckstein versehen. Mal sind die riesigen Steine von einem Erdwall umgeben - mal unter Sand, Moos und Blättern halb verschüttet. Diese Findlingsgruppen in norddeutschen Wäldern haben Jahrtausende überdauert und zeugen von einer jungsteinzeitlichen Kultur im Norden - rund 3.000 Jahre vor Christus.

Hünengräber: Grabanlagen oder mystische Orte?
Hünengrab bei Raven, Sodersdorf in der Lüneburger Heide (undatiert)
Forscher sprechen nicht von Hünengräbern, sondern von Großsteinanlagen.

Bild ist im o.g. Link zu sehen

Was hat es mit diesen Steinsetzungen auf sich? Der volkstümliche Name "Hünengrab" oder niederdeutsch "Hunebedden" ("Riesenbetten") verweist auf Objekte eines urzeitlichen Totenkults: Zwischen den gigantischen Steinen könnten die Verstorbenen eine letzte Heimstatt gefunden haben.

Doch haben Forscher selten Knochenreste in den Anlagen gefunden - und wenn überhaupt, dann niemals ein ganzes Skelett. Deshalb sprechen Wissenschaftler heute lieber neutral von Dolmen (das ist bretonisch für "Steintisch" und wird international als Fachbegriff verwendet) oder Megalithanlagen (aus griechisch "mega": groß, "lithos": Stein).

"Offensichtlich standen die Menschen im 4. Jahrtausend vor Christus in einer Stresssituation: Vielleicht war es die Notwendigkeit, durch solche Großsteinanlagen, die ja die Landschaft bestimmten, Territorien zu kennzeichnen und sich gegen andere Clans abzugrenzen", mutmaßt Claus von Carnap-Bornheim vor einigen Jahren im Gespräch mit dem NDR. Bis 2022 ist er Leitender Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf gewesen. "Möglicherweise fühlten sie sich aber auch den Göttern gegenüber dazu verpflichtet."

Muskelkraft und die Gesetze der Physik

In jedem Fall war das Aufstellen der tonnenschweren Riesensteine eine enorme Gemeinschaftsleistung. Die Großsteinanlagen entstanden in der Hochphase der sogenannten Trichterbecherkultur: Gerade war der Steinzeitmensch sesshaft geworden, hatte mit Ackerbau und Viehzucht begonnen, gerade war auch das Rad erfunden worden.

Ohne die Ausnutzung simpler Gesetze der Physik wäre das Bewegen der gigantischen Steine undenkbar gewesen. Mit Seilen zogen unsere Vorfahren die Findlinge, wuchteten sie auf Baumstämme, die als Schienen und Rollen dienten. Zum Aufrichten nutzten sie eine Kombination von Muskelkraft und Hebelwirkung. Die Decksteine ließen sich über eine angeschüttete Rampe hochbefördern.

Hünengrab ist nicht gleich Hügelgrab
Großdolmen, Polygonaldolmen, Urdolmen, Ganggräber: Wissenschaftler haben die Anlagen nach wiederkehrenden Baumustern typisiert. Begriffsverwirrung herrscht jedoch manchmal selbst in amtlichen Karten - nicht selten werden die Hünengräber mit den in ganz Mitteleuropa vorkommenden Hügelgräbern verwechselt, die aus der Bronze- oder Eisenzeit datieren. Hügelgräber jedoch bestehen ausschließlich aus Erdmaterial.

Heutige Spuren alter Kulturen
Megalithgrab in Karlsminde (Schleswig-Holstein), entstanden um 2500 v. Chr.
Dieses Megalithgrab befindet sich in Karlsminde (Schleswig-Holstein).

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Laut Claus von Carnap-Bornheim wurde um 3500 v. Chr. allein in Schleswig-Holstein ungefähr jeden Monat eine Megalithanlage errichtet. Die Mehrzahl der in Südskandinavien und der norddeutschen Tiefebene - von der Weichsel bis in die östlichen Niederlande - errichteten Anlagen entstand in der mittleren Jungsteinzeit zwischen 3500 und 2800 v. Chr.

Knapp 900 Megalithanlagen sind noch in Deutschland zu finden, ein Bruchteil des einstigen Bestands. Manche der Steine bilden heute Kirchenmauern, zahlreiche Findlinge verschwanden mit der einsetzenden Industrialisierung beim Hafen- und Straßenbau. Auch wo sie beim Bestellen der Felder störten, mussten die Steinsetzungen weichen. Eine komplette Megalithanlage bei Quitzerow (Kreis Demmin) wurde 1924/25 abgetragen, um aus den Steinen ein Kriegerdenkmal zu errichten. Schätzungen zufolge ist nur noch ein Sechstel der jungsteinzeitlichen Bauwerke mehr oder minder erhalten.

Dennoch gibt es überall im Norden Zeichen unserer Vorfahren zu entdecken. Die "Straße der Megalithkultur", die sich 330 Kilometer lang durch das westliche Niedersachsen windet, verbindet zwischen Osnabrück und Oldenburg allein 70 solcher Großsteingräber.

Entlang der Straße der Megalithkultur infomieren 33 Stationen über das Leben in der Jungsteinzeit.
Uralte Riesen: Die Straße der Megalithkultur in Niedersachsen

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Großsteingräber geben bis heute Rätsel auf. Auf der Straße der Megalithkultur lassen sich die Findlinge entdecken.

Großsteingräber im Landkreis Lüneburg
Sieben Steinhäuser, Dolmen aus der neolithischen Trichterbecherzeit in Bergen in der Lüneburger Heide (Niedersachsen)
Die "Sieben Steinhäuser" bei Fallingbostel sind eine eindrucksvolle Steinformation.

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Ein eindrucksvolles Beispiel sind auch die "Sieben Steinhäuser" bei Fallingbostel in der Lüneburger Heide. Menschen, die im norddeutschen Flachland die bäuerliche Wirtschaftsform einführten, errichteten diese fünf Großsteingräber um 3000 vor Christus. Sie gehören zu den meistbesuchten archäologischen Denkmälern Norddeutschlands. Andere bekannte Steingräber im Landkreis Lüneburg sind im Schieringer Forst bei Barskamp, auf dem Strietberg oder in der Totenstatt bei Oldendorf/Luhe zu finden. Das Archäologische Museum in Oldendorf/Luhe informiert über die sechs Grabstätten, die an einem Rundwanderweg liegen.


siehe auch hier:
viewtopic.php?t=322
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise :D ... AN DIE KÜSTE

Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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