Tauchen in Schleswig-Holstein: Das sind die schönsten Spots

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frische Luft
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Tauchen in Schleswig-Holstein: Das sind die schönsten Spots

Beitrag von frische Luft »

Tauchen in Schleswig-Holstein: Das sind die schönsten Spots
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 04.07.2025 20:15 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... n-100.html

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Die Küstengewässer der Ostsee bieten sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Taucher spannende Möglichkeiten. Vom Einstieg am Strand bis zum Wracktauchgang ist alles möglich.

von Kim Kristin Mauch

Die Ostsee vor Schleswig-Holstein bietet vielleicht nicht die Sichtweiten der Karibik, dafür aber eine ganz eigene, faszinierende Unterwasserwelt voller Überraschungen. Und das direkt vor der Haustür.

Während die Nordsee aufgrund der starken Tiden nur für speziell ausgebildete Taucher zu empfehlen ist, bietet die Ostsee ideale Bedingungen für alle Erfahrungsstufen. Vereinzelt kann auch in den Seen des Landes getaucht werden, doch das wahre Leben spielt sich an den Küsten ab. Wir haben eine Auswahl der besten Tauchspots für Anfänger und Fortgeschrittene zusammengestellt.

Strande - Der Klassiker für Einsteiger
Gut geschützt zwischen dem Strander und dem Schilkseer Hafen liegt ein bei vielen Kieler Tauchern bliebter Tauchplatz. Dieser Spot ist besonders bei Tauchschulen beliebt, da er optimale Bedingungen für Ausbildungstauchgänge bietet. Der Einstieg ist direkt vom Strand aus möglich.

Eine Grundel am Grund der Strander Bucht
Eine Schwarzgrundel am Grund der Strander Bucht.

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Dass Besondere an Strande sind die vielfältigen Unterwasserlandschaften: Von ausladenden Seegraswiesen über große Steine an den Außenmauern der Hafenkanten. Hier lassen sich besonders viele Fische beobachten. Plattfische buddeln sich gerne in den Sandboden zwischen den Muschelbänken ein. Vor allem bietet der Tauchplatz aber wenig Risiko und damit sichere Bedingungen für den Einstieg ins Tauchen.

Betonschute Hohenhain - Das bunte Wrack vor Schwedeneck
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Die Betonschute vor Schwedeneck in der Eckernförder Bucht ist ein guter Tipp für Taucher aller Erfahrungsstufen. Das Besondere an diesem Tauchplatz: Die Betonschute ist eines der wenigen direkt vom Strand aus betauchbaren Wracks in der Region. Denn es liegt nur etwa 500 bis 800 Meter vom Land entfernt. Wer es bequemer haben möchte, kann sich ein kleines Boot leihen.

Zwei dicht mit Algen bewachsene Teile eines Wracks unterwasser.
Die Betonschute vor Hohenhain gehört zu den wenigen Wracks, die vom Strand aus zu erreichen sind.
Aber Vorsicht: das Wrack ragt teilweise bis auf 1,5 Meter unter die Oberfläche auf. Inzwischen hat sich die Natur die Überreste vollständig zurückerobert. Die Schute ist in den Sommermonaten farbenfroh überwuchert. Die Fischwelt verändert sich mit den Jahreszeiten: Während im Frühjahr Seehasen anzutreffen sind, bevölkern ab dem Frühsommer zahllose Klippenbarsche das Wrack, begleitet von Grundelschwärmen und vereinzelten Dorschen.

Fehmarn - Katharinenhof und Westermarkelsdorf
Die Sonneninsel Fehmarn zählt ebenfalls zu den herausragenden Tauchgebieten in der Ostsee. Kommt der Wind aus West, fährt man nach Katharinenhof. Hier erstreckt sich eine üppige Unterwasserlandschaft mit riesigen Findlingen, an denen sich die Ostsee-Flora und -Fauna tummelt.

Bei Ostwind empfiehlt sich Westermarkelsdorf.
Das Wasser hier ist selten tiefer als 3 bis 4 Meter. Beachten sollte man jedoch, dass das Vogelschutzgebiet bei Westermarkelsdorf auch für Taucher gesperrt ist.
Screenshot aus o.g. Link !.jpg
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Dahme - Über den "Schwarzen Grund"
eine Seenadel auf sandigem Grund

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Die Seenadel kann man schnell mit einem Stück Seegras verwechseln.
Der Tauchplatz in der Nähe des Leuchtturms hat seinen Spitznamen "Schwarzer Grund" von den vielen Miesmuscheln. Die Schalentiere überziehen den Boden beinahe lückenlos und lassen ihn daher fast schwarz erscheinen. Die leichte Strömung sorgt für einen besonderen Fischreichtum: Klippenbarsche, Skorpionfische, Aalmuttern, Steinpicker und Butterfische sind hier zu Hause. Wo die Algen weniger dicht wachsen, können beim Tauchen außerdem interessante Lehmformationen und Mergelbänke bewundert werden.

Brodtener Ufer - Vielfalt unter Wasser
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Das Brodtener Ufer besticht durch seinen außergewöhnlich abwechslungsreichen Unterwasserlebensraum. Taucher erwartet hier ein faszinierenden Mix aus mit Algen bewachsenen Steinformationen und wechselnden Sandbänken, die bei guter Sicht ein beeindruckendes Bild abgeben.

Eine Strandkrabbe, die sich im Seegrad versteckt hat.
Eine Strandkrabbe hat in der Seegraswiese Schutz gesucht.

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Der Meeresgrund zeigt sich besonders artenreich: Muscheln, Schnecken und Strandkrabben besiedeln das Gebiet in großer Zahl. Die Fischwelt ist ebenso vielfältig - von Heringen und Sandgrundeln über Barsche und Aale bis hin zu Aalmuttern, Hornhechten und Schollen findet hier eine breite Palette heimischer Arten ihren Lebensraum. Immer wieder ragen mächtige Findlinge aus dem Grund empor, während sich stellenweise malerische Seegraswiesen ausbreiten. Je weiter man sich vom Ufer entfernt, desto mehr weicht die steinige Struktur einem sandigen Meeresboden.

Professionelle Ausbildung ist ein Muss
Taucher laufen mit Ausrüstung aus dem Wasser.

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Auch die Ostsee hält für Taucher mehr bereit als manche vermuten.
Wer das Tauchen erlernen möchte, findet in Schleswig-Holstein eine ausgezeichnete Infrastruktur. Entlang der Küste gibt es eine Vielzahl von Tauchbasen und Tauchschulen. Der VDST (Verein Deutscher Sporttaucher) Schleswig-Holstein vereint etwa 2.400 bis 2.500 organisierte Taucher in rund 30 Vereinen.

Wichtig ist auf eine hohe Qualität der Ausbildung zu achten. "Der leichte Weg kann ganz schnell in die Kiste führen", warnt Wolfgang-Dieter Glanz, der Erste Vorsitzende des VDST Schleswig-Holstein, vor den Gefahren des Tauchsports. Deshalb setzen die Vereine auf höchste Sicherheitsstandards und professionelle Ausbildung. Tauchlehrer haben eine ständige Fortbildungspflicht und müssen alle vier Jahre zum Check.

Besonderheiten der Ostsee
Die Tauchgebiete in der Ostsee weisen je nach Lage unterschiedliche Eigenschaften auf. Ausschlaggebend dafür ist der Salzgehalt des Wassers. Je höher der Salzgehalt, desto mehr maritimes Leben ist zu finden - deshalb ist die nördliche Ostsee für Taucher besonders interessant.

Die beste Sicht und annehmbare Wassertemperaturen kann man im Frühjahr oder im Herbst erwarten. Im Sommer ist das Wasser auf Grund der Algenblüte in der Regel trüber. Aber auch Wetter und Windrichtung spielen für die Sicht unter Wasser eine Rolle. So können sich die Bedingungen von Tag zu Tag stark unterscheiden.

Nachhaltiges Tauchen für die Zukunft
Ein wichtiges Motto unter Tauchern lautet: "Tauche wie dein Schatten: Hinterlasse keine Spuren."
Dieser verantwortungsvolle Umgang mit der Unterwasserwelt wird immer wichtiger, da sich die Bedingungen in der Ostsee über die Jahre verändert haben. Umso wichtiger ist es, dass jeder Tauchgang zu einem bewussten Erlebnis wird - einem Moment, in dem man die noch vorhandene Schönheit der Unterwasserwelt in vollen Zügen genießt.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise :D ... AN DIE KÜSTE

Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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