Hyggepost aus Dänemark
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Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Gibt es Briefe bald nur noch im Museum?
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 15.03.2025 15:52 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... fe100.html
Text-Kopie:
Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa darüber, warum Briefe so lange unterwegs sind und dass es trotzdem schade wäre, wenn bald gar keine Post mehr käme.
von Simone Mischke
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht: Einen schönen, handgeschriebenen Brief oder eine Postkarte aus dem Briefkasten zu holen, das hat doch was, oder nicht? Immerhin zeigt es, dass man dem Absender etwas wert ist: Schließlich hat er oder sie das wertvollste hergegeben, das es heutzutage gibt: Lebenszeit. Im Film würde spätestens jetzt dieses Krrruussstsssch-Quitsch-Geräusch kommen: Erstens schreibt kaum noch einer Briefe, zweitens sind wir hier in Dänemark. Und da stellt das staatliche Unternehmen Postnord ab kommendem Jahr gar keine Briefe und Postkarten mehr zu.
Briefversand in Dänemark: Post höchstens alle paar Tage
Ich erinnere mich gut an meine erste Zeit in Dänemark. Zuerst wunderte ich mich ein bisschen über diese schmucklosen Briefkästen vor den Häusern. Alle sahen irgendwie gleich aus. Wie diese Briefkästen, die es im Baumarkt gibt. Dann wunderte ich mich über etwas anderes: dass eben dieser Kasten meist leer war. Tagelang oft. Jeden Tag stiefelte ich wieder hin, schloss die Klappe auf, schaute hinein: nichts. Gibt's doch nicht, dachte ich. Mein Nachbar - der Mann namens Ove - guckte doch auch jeden Tag nach der Post! Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass Ove seine Zeitung aus dem Briefkasten holte.
Brieftauben sind schneller
Irgendwann verstand ich dann, dass die Post gesammelt und erst dann zugestellt wird, wenn genug für einen bestimmten Bereich zusammengekommen ist. Blöd natürlich, wenn man dadurch irgendwelche Fristen verpasst. Oder man sich wundert, warum es keine Weihnachtspost von Muttern gibt (gibt's ja, aber die kommt dann halt erst zu Silvester an). Wenn man bedenkt, dass eine Brieftaube mehrere Hundert Kilometer mit bis zu 120 Kilometer pro Stunde fliegt: das öffnet doch den Blick für ganz neue Geschäftsmodelle.
Wenn man aus Deutschland kommt, wo es ja ohne Papierkram mit Behörden so gar nicht geht, ist das alles schon seltsam anfangs. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt: Kommunikation mit der Steuerbehörde, Bank oder Versicherung: geht alles über das elektronische Postfach "eboks", das fast alle Dänen haben. So weit, so digital.
Briefkästen werden in Dänemark ab dem Sommer abgebaut
Weil hier eben alles durchdigitalisiert ist, wird das dänisch-schwedische Staatsunternehmen Postnord also den Briefversand am 31. Dezember einstellen. Und die insgesamt 1.500 roten Briefkästen, die vom Stil an die roten Telefonzellen in London erinnern, abmontieren. Schon am 1. Juni wollen sie damit anfangen. Was damit passiert? Die Briefkästen sollen einen neuen Zweck erfüllen, schrieb mir eine Sprecherin (nein, nicht per Post). Welchen, hat sie noch nicht verraten. Eine Versteigerung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant. Schade. So ein roter Briefkasten würde schön aussehen vor unserem Haus.
Briefe bald nur noch im Museum?
Für Ove und seine Frau Jonna ist es längst normal, keine Briefe mehr zu bekommen. Sie leben seit 13 Jahren gut mit ihrem elektronischen Postfach. "Vermisst ihr das denn so gar nicht, mal einen Brief zu schreiben oder zu bekommen?", frage ich. Ove lacht. Nein, er sei sowieso nie der große Schreiber gewesen.
"Früher haben wir Weihnachtskarten geschrieben. Oder welche zu Ostern. Aber inzwischen schreiben wir uns eher Mails", erzählt er. Ein bisschen schade ist das ja mit den Briefen, finde ich. Allerdings kann man ab nächstem Jahr Briefe oder Postkarten über private Anbieter verschicken. Momentan kostet eine Postkarte nach Deutschland rund 6,70 Euro. Ich sag' nur: Brieftaube.
Privater Anbieter bringt sich in Position
Spannend wird auch, was künftig mit Briefen passiert, die aus dem Ausland nach Dänemark geschickt werden. Der private Anbieter DAO verhandelt darüber gerade mit dem dänischen Transportministerium. Das Unternehmen hat nach eigener Aussage bereits 1.500 Postkästen in deren Shops und will "an zentralen Stellen" weitere aufstellen. Wer künftig - oder auch jetzt schon - Briefe oder Postkarten über DAO verschicken will, geht einfach in den Shop oder nutzt die Webseite.
Wäre ja am Ende schön, wenn der Brief, vor allem der handgeschriebene, kein Fall fürs Museum wird. Ich nehme mir vor, die Nachbarn künftig mit einer kleinen handgeschriebenen Karte zu unserenHygge-Treffen einzuladen. Man hat es ja immer auch selbst in der Hand. Im wahrsten Sinne.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 15.03.2025 15:52 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... fe100.html
Text-Kopie:
Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa darüber, warum Briefe so lange unterwegs sind und dass es trotzdem schade wäre, wenn bald gar keine Post mehr käme.
von Simone Mischke
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht: Einen schönen, handgeschriebenen Brief oder eine Postkarte aus dem Briefkasten zu holen, das hat doch was, oder nicht? Immerhin zeigt es, dass man dem Absender etwas wert ist: Schließlich hat er oder sie das wertvollste hergegeben, das es heutzutage gibt: Lebenszeit. Im Film würde spätestens jetzt dieses Krrruussstsssch-Quitsch-Geräusch kommen: Erstens schreibt kaum noch einer Briefe, zweitens sind wir hier in Dänemark. Und da stellt das staatliche Unternehmen Postnord ab kommendem Jahr gar keine Briefe und Postkarten mehr zu.
Briefversand in Dänemark: Post höchstens alle paar Tage
Ich erinnere mich gut an meine erste Zeit in Dänemark. Zuerst wunderte ich mich ein bisschen über diese schmucklosen Briefkästen vor den Häusern. Alle sahen irgendwie gleich aus. Wie diese Briefkästen, die es im Baumarkt gibt. Dann wunderte ich mich über etwas anderes: dass eben dieser Kasten meist leer war. Tagelang oft. Jeden Tag stiefelte ich wieder hin, schloss die Klappe auf, schaute hinein: nichts. Gibt's doch nicht, dachte ich. Mein Nachbar - der Mann namens Ove - guckte doch auch jeden Tag nach der Post! Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass Ove seine Zeitung aus dem Briefkasten holte.
Brieftauben sind schneller
Irgendwann verstand ich dann, dass die Post gesammelt und erst dann zugestellt wird, wenn genug für einen bestimmten Bereich zusammengekommen ist. Blöd natürlich, wenn man dadurch irgendwelche Fristen verpasst. Oder man sich wundert, warum es keine Weihnachtspost von Muttern gibt (gibt's ja, aber die kommt dann halt erst zu Silvester an). Wenn man bedenkt, dass eine Brieftaube mehrere Hundert Kilometer mit bis zu 120 Kilometer pro Stunde fliegt: das öffnet doch den Blick für ganz neue Geschäftsmodelle.
Wenn man aus Deutschland kommt, wo es ja ohne Papierkram mit Behörden so gar nicht geht, ist das alles schon seltsam anfangs. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt: Kommunikation mit der Steuerbehörde, Bank oder Versicherung: geht alles über das elektronische Postfach "eboks", das fast alle Dänen haben. So weit, so digital.
Briefkästen werden in Dänemark ab dem Sommer abgebaut
Weil hier eben alles durchdigitalisiert ist, wird das dänisch-schwedische Staatsunternehmen Postnord also den Briefversand am 31. Dezember einstellen. Und die insgesamt 1.500 roten Briefkästen, die vom Stil an die roten Telefonzellen in London erinnern, abmontieren. Schon am 1. Juni wollen sie damit anfangen. Was damit passiert? Die Briefkästen sollen einen neuen Zweck erfüllen, schrieb mir eine Sprecherin (nein, nicht per Post). Welchen, hat sie noch nicht verraten. Eine Versteigerung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant. Schade. So ein roter Briefkasten würde schön aussehen vor unserem Haus.
Briefe bald nur noch im Museum?
Für Ove und seine Frau Jonna ist es längst normal, keine Briefe mehr zu bekommen. Sie leben seit 13 Jahren gut mit ihrem elektronischen Postfach. "Vermisst ihr das denn so gar nicht, mal einen Brief zu schreiben oder zu bekommen?", frage ich. Ove lacht. Nein, er sei sowieso nie der große Schreiber gewesen.
"Früher haben wir Weihnachtskarten geschrieben. Oder welche zu Ostern. Aber inzwischen schreiben wir uns eher Mails", erzählt er. Ein bisschen schade ist das ja mit den Briefen, finde ich. Allerdings kann man ab nächstem Jahr Briefe oder Postkarten über private Anbieter verschicken. Momentan kostet eine Postkarte nach Deutschland rund 6,70 Euro. Ich sag' nur: Brieftaube.
Privater Anbieter bringt sich in Position
Spannend wird auch, was künftig mit Briefen passiert, die aus dem Ausland nach Dänemark geschickt werden. Der private Anbieter DAO verhandelt darüber gerade mit dem dänischen Transportministerium. Das Unternehmen hat nach eigener Aussage bereits 1.500 Postkästen in deren Shops und will "an zentralen Stellen" weitere aufstellen. Wer künftig - oder auch jetzt schon - Briefe oder Postkarten über DAO verschicken will, geht einfach in den Shop oder nutzt die Webseite.
Wäre ja am Ende schön, wenn der Brief, vor allem der handgeschriebene, kein Fall fürs Museum wird. Ich nehme mir vor, die Nachbarn künftig mit einer kleinen handgeschriebenen Karte zu unserenHygge-Treffen einzuladen. Man hat es ja immer auch selbst in der Hand. Im wahrsten Sinne.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
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Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Hier sind die Störche TV-Stars
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 28.02.2025 09:49 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... st130.html
Bild und Text-Kopie: Unsere Kolumnistin lebt in Dänemark und berichtet über ihren Alltag.
Dieses Mal dreht sich alles um ein Storchen-Phänomen, das sie erst nach ihrem Umzug kennengelernt hat.
von Simone Mischke
Die ersten sind nach einer langen Reise wieder bei uns gelandet:
diese erhabenen, schwarz-weißen Vögel mit den roten Schnäbeln und Beinen, deren Rückkehr jedes Mal gefeiert wird. Auf beiden Seiten der Grenze. In Schleswig-Holstein haben die Storchenbetreuer die ersten Tiere bereits Anfang Februar im Kreis Segeberg entdeckt. Und auch in Sønderjylland (Südjütland) freut man sich über die Rückkehr der ersten Störche des Jahres.
Störche in Dänemark: Mehr als nur Zugvögel
In Schleswig-Holstein ist den Medienschaffenden die Ankunft der Störche durchaus den einen oder anderen Artikel wert. Auch im Radio und Fernsehen wird die Ankunft der Störche gefeiert. Das war's dann aber auch. Ganz anders bei uns in Dänemark. Ich kann mich noch gut an die erste Storchensaison in meinem neuen Heimatland erinnern: Da sind die Störche echte Medienstars.
Denn an einem der Nester befestigt der Sender TV Syd in Zusammenarbeit mit den Storchenexperten von storkene.dk Kameras. Über die Storchen-Webcam können die Zuschauerinnen und Zuschauer den kompletten Zyklus live miterleben. Die Ankunft, das Eierlegen und -brüten, das Schlüpfen der Küken - alles live im TV. Inklusive Aufruf an die Zuschauer, dem geschlüpften Nachwuchs lustige Namen zu geben. Und auch eine eigene Webseite hat das Storchennest, damit die Storchenfreunde (das sind nicht wenige, habe ich mir sagen lassen) auch unterwegs immer die aktuelle Entwicklung der gefiederten Stars mitverfolgen können.
Live im TV: Nach dem Abflug kommt die Leere
Beobachtung ist im o.g. Link möglich !!
Eine Webcam in Süddänemark zeigt live Bilder vom Storchennest. © tvSyd / Storkene.dk
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Die Störche sind unterwegs - doch ihre Nest-Cam bleibt live.
ODER AUCH HIER:https://www.tvsyd.dk/storkereden?season ... keartikler
Na, das ist ja mal ein Auftritt für die Störche, dachte ich seinerzeit, als ich mich die ersten Male ins Storchenprogramm zappte. Und das mit ganz einfachen Mitteln für den Sender. Und nach dem Abflug ist dann ja wohl wieder zappenduster auf der Mattscheibe. Dachte ich zumindest. Doch der Sender zeigt das Storchennest einfach weiterhin. Nur ohne Störche drin. Ein echtes Phänomen, wie ich finde. Zumal das leere Storchennest so lange gezeigt wird, bis der erste Storch wieder dort gelandet ist.
Über viele Monate guckt man also in ein leeres Storchennest. Und ich weiß aus eigener Erfahrung:
Man zappt doch immer mal wieder hin.
Da brat' mir einer einen Storch... (für die dänischen Leser: Das ist in Deutschland eine gängige Redewendung).
Warum die Dänen Störche besonders feiern
Auf der Suche nach einer Erklärung klopfe ich wie immer bei meinem Nachbarn an die Tür - dem Mann namens Ove. Wir sitzen mit seiner Frau Jonna bei Kerzenlicht und einem Glas Wein am Küchentisch (ich hatte ja mal erwähnt, dass hygge ganz wichtig ist in Dänemark) und Ove erzählt, warum die Dänen solche Fans der schwarz-weißen Vögel sind. "Als ich Kind war, gab es hier in Dänemark keine Störche. Wenn wir welche sehen wollten, mussten wir nach Deutschland fahren."
Tatsächlich galten 2008 Störche als Brutvögel in Dänemark als ausgestorben.
"Und jetzt gibt es wieder acht Storchenpaare in Dänemark", darüber freut sich Ove. Allein vier davon brüten in Sønderjylland - darunter in Smedager. Auch Oves Frau Jonna ist froh, dass die Störche zurück sind in Dänemark.
"Das hat was romantisches, idyllisches. Und das Klappern ist toll!"
Jetzt ist mir klar, warum die Störche hier in Dänemark so gefeiert werden. Und sie haben noch etwas Verbindendes:
Dass sie es sind, die die Kinder bringen, erzählt man den Lütten auf beiden Seiten der Grenze.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 28.02.2025 09:49 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... st130.html
Bild und Text-Kopie: Unsere Kolumnistin lebt in Dänemark und berichtet über ihren Alltag.
Dieses Mal dreht sich alles um ein Storchen-Phänomen, das sie erst nach ihrem Umzug kennengelernt hat.
von Simone Mischke
Die ersten sind nach einer langen Reise wieder bei uns gelandet:
diese erhabenen, schwarz-weißen Vögel mit den roten Schnäbeln und Beinen, deren Rückkehr jedes Mal gefeiert wird. Auf beiden Seiten der Grenze. In Schleswig-Holstein haben die Storchenbetreuer die ersten Tiere bereits Anfang Februar im Kreis Segeberg entdeckt. Und auch in Sønderjylland (Südjütland) freut man sich über die Rückkehr der ersten Störche des Jahres.
Störche in Dänemark: Mehr als nur Zugvögel
In Schleswig-Holstein ist den Medienschaffenden die Ankunft der Störche durchaus den einen oder anderen Artikel wert. Auch im Radio und Fernsehen wird die Ankunft der Störche gefeiert. Das war's dann aber auch. Ganz anders bei uns in Dänemark. Ich kann mich noch gut an die erste Storchensaison in meinem neuen Heimatland erinnern: Da sind die Störche echte Medienstars.
Denn an einem der Nester befestigt der Sender TV Syd in Zusammenarbeit mit den Storchenexperten von storkene.dk Kameras. Über die Storchen-Webcam können die Zuschauerinnen und Zuschauer den kompletten Zyklus live miterleben. Die Ankunft, das Eierlegen und -brüten, das Schlüpfen der Küken - alles live im TV. Inklusive Aufruf an die Zuschauer, dem geschlüpften Nachwuchs lustige Namen zu geben. Und auch eine eigene Webseite hat das Storchennest, damit die Storchenfreunde (das sind nicht wenige, habe ich mir sagen lassen) auch unterwegs immer die aktuelle Entwicklung der gefiederten Stars mitverfolgen können.
Live im TV: Nach dem Abflug kommt die Leere
Beobachtung ist im o.g. Link möglich !!
Eine Webcam in Süddänemark zeigt live Bilder vom Storchennest. © tvSyd / Storkene.dk
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Die Störche sind unterwegs - doch ihre Nest-Cam bleibt live.
ODER AUCH HIER:https://www.tvsyd.dk/storkereden?season ... keartikler
Na, das ist ja mal ein Auftritt für die Störche, dachte ich seinerzeit, als ich mich die ersten Male ins Storchenprogramm zappte. Und das mit ganz einfachen Mitteln für den Sender. Und nach dem Abflug ist dann ja wohl wieder zappenduster auf der Mattscheibe. Dachte ich zumindest. Doch der Sender zeigt das Storchennest einfach weiterhin. Nur ohne Störche drin. Ein echtes Phänomen, wie ich finde. Zumal das leere Storchennest so lange gezeigt wird, bis der erste Storch wieder dort gelandet ist.
Über viele Monate guckt man also in ein leeres Storchennest. Und ich weiß aus eigener Erfahrung:
Man zappt doch immer mal wieder hin.
Da brat' mir einer einen Storch... (für die dänischen Leser: Das ist in Deutschland eine gängige Redewendung).
Warum die Dänen Störche besonders feiern
Auf der Suche nach einer Erklärung klopfe ich wie immer bei meinem Nachbarn an die Tür - dem Mann namens Ove. Wir sitzen mit seiner Frau Jonna bei Kerzenlicht und einem Glas Wein am Küchentisch (ich hatte ja mal erwähnt, dass hygge ganz wichtig ist in Dänemark) und Ove erzählt, warum die Dänen solche Fans der schwarz-weißen Vögel sind. "Als ich Kind war, gab es hier in Dänemark keine Störche. Wenn wir welche sehen wollten, mussten wir nach Deutschland fahren."
Tatsächlich galten 2008 Störche als Brutvögel in Dänemark als ausgestorben.
"Und jetzt gibt es wieder acht Storchenpaare in Dänemark", darüber freut sich Ove. Allein vier davon brüten in Sønderjylland - darunter in Smedager. Auch Oves Frau Jonna ist froh, dass die Störche zurück sind in Dänemark.
"Das hat was romantisches, idyllisches. Und das Klappern ist toll!"
Jetzt ist mir klar, warum die Störche hier in Dänemark so gefeiert werden. Und sie haben noch etwas Verbindendes:
Dass sie es sind, die die Kinder bringen, erzählt man den Lütten auf beiden Seiten der Grenze.
Zuletzt geändert von frische Luft am Mo 12. Mai 2025, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost: Wohin Dänen für Spargel und Störche reisen
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 26.04.2025 13:39 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... st138.html
Bild und Text-Kopie:
Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa über die Spargelsaison und warum die für die Dänen einen besonderen Reiz hat - allerdings nicht in Dänemark.
von Simone Mischke
Geht euch das auch so? Gefühlt gerade erst den letzten Schokoladen-Weihnachtsmann verspeist, schon sind die Schubladen zu Hause wieder voll mit Osterhasen.
Und dann folgt auch schon das nächste kulinarische Highlight, auf das ich mich allerdings alle Jahre wieder schon besonders lange im Voraus freue:
auf die Spargelsaison.
Die Dänen freuen sich darauf auch. Aber anders als wir Deutschen.
Vom Suchen und Nichtfinden der Spargelsaison in Dänemark
Als ich nach Dänemark zog, war ich im ersten Jahr doch recht verwundert, als kalendarisch die Spargelsaison hätte beginnen müssen.
Einen Hype um die weißen Gemüsestangen gibt es nämlich auf dieser Seite der Grenze eher nicht.
So, wie wir das halt kennen, im Restaurant eine separate Speisekarte mit Spargel in allen Varianten:
mit oder ohne Schinken, Hollandaise oder Butter, kleines Schnitzelchen oder andere Extras dazu - Fehlanzeige.
Und auch im dänischen Supermarkt muss man das weiße Gold aus regionalem Anbau eher suchen.
Im Gegensatz zum grünen Spargel. Den gibt es das ganze Jahr über.
Also kaufe ich seit etlichen Jahren den feinen weißen Spargel in Deutschland und wir genießen zu Hause die kurze Saison. Und die Dänen? Na ja - was liegt näher, als für den Spargelgenuss in das Land zu fahren, das das weiße Gold regelrecht feiert?
Die Dänen kombinieren das aber gerne mit einem weiteren Highlight.
Was für ein Ausflug: Störche gucken und Spargel essen
In Dänemark gibt es Hygge und Hotdogs. Aber wir haben Spargel UND Störche!
Beides lieben die Dänen, beides ist hier aber eher selten.
Klingt ein bisschen einfach, höre ich Kritiker jetzt sagen. Stimmt. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe in dieser komplizierten Welt nichts gegen ein bisschen Einfachheit hin und wieder.
In unserem örtlichen Anzeigenblättchen wird schon seit Wochen annonciert:
"Spargelessen im historischen Krug!"
Heißt für die Dänen:
rein in den Bus und von Sonderburg aus über weitere Stationen in Sønderylland Bergenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg) anfahren. Auch bekannt als das Storchendorf. Ein Guide fährt auch mit im Bus. In Bergenhusen können die angereisten Dänen um die 20 Storchenpaare bewundern. Danach geht es weiter in den historischen Krug nach Schwabstedt (Kreis Nordfriesland). Spargel satt mit Schinken, Sauce Hollandaise und neuen Kartoffeln verspricht die Anzeige. Den fröhlichen Nachmittag mit Spargel essen und Störche gucken inklusive Busfahrt gibt's für umgerechnet gut 65 Euro. Und ich musste erst nach Dänemark ziehen, um herauszufinden, wie beliebt das weiße Gemüse und die Vögel im dänischen Grenzland sind.
Mehr Wertschätzung für das Naheliegende
Die Spargelfahrt mit Störche gucken in Schleswig-Holstein ist nicht das einzige Event dieser Art.
So berichtet "Der Nordschleswiger" etwa über dänische Sozialdienstvereine, die zuerst in Niesgrau in der Geltinger Bucht Spargel essen und danach weiter nach Freienwill bei Flensburg fahren, um selbigen für zu Hause einzukaufen.
Auch mein Nachbar, der Mann namens Ove, kennt die kulinarischen Ausflüge.
In seinem Golfclub spielen etliche Deutsche, erzählt er mir.
"Und wenn wir dann auf der anderen Seite der Grenze eingeladen sind, gibt es weißen Spargel mit Schnitzel."
Das Gute und Besondere zu sehen, fällt uns ja manchmal ein bisschen schwer.
Vor allem, wenn wir es direkt vor der Nase haben und für selbstverständlich halten. Dass Menschen aus Dänemark ins schöne Schleswig-Holstein kommen, um sich am Spargel und an den Störchen zu freuen, macht mich im schönen Sønderylland auch ein bisschen stolz.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 26.04.2025 13:39 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... st138.html
Bild und Text-Kopie:
Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa über die Spargelsaison und warum die für die Dänen einen besonderen Reiz hat - allerdings nicht in Dänemark.
von Simone Mischke
Geht euch das auch so? Gefühlt gerade erst den letzten Schokoladen-Weihnachtsmann verspeist, schon sind die Schubladen zu Hause wieder voll mit Osterhasen.
Und dann folgt auch schon das nächste kulinarische Highlight, auf das ich mich allerdings alle Jahre wieder schon besonders lange im Voraus freue:
auf die Spargelsaison.
Die Dänen freuen sich darauf auch. Aber anders als wir Deutschen.
Vom Suchen und Nichtfinden der Spargelsaison in Dänemark
Als ich nach Dänemark zog, war ich im ersten Jahr doch recht verwundert, als kalendarisch die Spargelsaison hätte beginnen müssen.
Einen Hype um die weißen Gemüsestangen gibt es nämlich auf dieser Seite der Grenze eher nicht.
So, wie wir das halt kennen, im Restaurant eine separate Speisekarte mit Spargel in allen Varianten:
mit oder ohne Schinken, Hollandaise oder Butter, kleines Schnitzelchen oder andere Extras dazu - Fehlanzeige.
Und auch im dänischen Supermarkt muss man das weiße Gold aus regionalem Anbau eher suchen.
Im Gegensatz zum grünen Spargel. Den gibt es das ganze Jahr über.
Also kaufe ich seit etlichen Jahren den feinen weißen Spargel in Deutschland und wir genießen zu Hause die kurze Saison. Und die Dänen? Na ja - was liegt näher, als für den Spargelgenuss in das Land zu fahren, das das weiße Gold regelrecht feiert?
Die Dänen kombinieren das aber gerne mit einem weiteren Highlight.
Was für ein Ausflug: Störche gucken und Spargel essen
In Dänemark gibt es Hygge und Hotdogs. Aber wir haben Spargel UND Störche!
Beides lieben die Dänen, beides ist hier aber eher selten.
Klingt ein bisschen einfach, höre ich Kritiker jetzt sagen. Stimmt. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe in dieser komplizierten Welt nichts gegen ein bisschen Einfachheit hin und wieder.
In unserem örtlichen Anzeigenblättchen wird schon seit Wochen annonciert:
"Spargelessen im historischen Krug!"
Heißt für die Dänen:
rein in den Bus und von Sonderburg aus über weitere Stationen in Sønderylland Bergenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg) anfahren. Auch bekannt als das Storchendorf. Ein Guide fährt auch mit im Bus. In Bergenhusen können die angereisten Dänen um die 20 Storchenpaare bewundern. Danach geht es weiter in den historischen Krug nach Schwabstedt (Kreis Nordfriesland). Spargel satt mit Schinken, Sauce Hollandaise und neuen Kartoffeln verspricht die Anzeige. Den fröhlichen Nachmittag mit Spargel essen und Störche gucken inklusive Busfahrt gibt's für umgerechnet gut 65 Euro. Und ich musste erst nach Dänemark ziehen, um herauszufinden, wie beliebt das weiße Gemüse und die Vögel im dänischen Grenzland sind.
Mehr Wertschätzung für das Naheliegende
Die Spargelfahrt mit Störche gucken in Schleswig-Holstein ist nicht das einzige Event dieser Art.
So berichtet "Der Nordschleswiger" etwa über dänische Sozialdienstvereine, die zuerst in Niesgrau in der Geltinger Bucht Spargel essen und danach weiter nach Freienwill bei Flensburg fahren, um selbigen für zu Hause einzukaufen.
Auch mein Nachbar, der Mann namens Ove, kennt die kulinarischen Ausflüge.
In seinem Golfclub spielen etliche Deutsche, erzählt er mir.
"Und wenn wir dann auf der anderen Seite der Grenze eingeladen sind, gibt es weißen Spargel mit Schnitzel."
Das Gute und Besondere zu sehen, fällt uns ja manchmal ein bisschen schwer.
Vor allem, wenn wir es direkt vor der Nase haben und für selbstverständlich halten. Dass Menschen aus Dänemark ins schöne Schleswig-Holstein kommen, um sich am Spargel und an den Störchen zu freuen, macht mich im schönen Sønderylland auch ein bisschen stolz.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise

Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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- Registriert: Di 3. Okt 2023, 09:07
Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Badet euch glücklich!
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 10.05.2025 15:20 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... en100.html
Bild und Text-Kopie.
Unsere Kolumistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag, zu dem auch der tägliche Sprung ins kalte Wasser gehört.
In Dänemark läuft in der Freiluftsaison einiges anders, findet sie - und verbindet das mit zwei Eigenschaften.
von Simone Mischke
"Na, geht ihr schon wieder schwimmen morgens?", fragt mein Nachbar. Der Mann namens Ove.
Und wie "warm" das Wasser denn um diese Jahreszeit sei, will er wissen.
Offen gestanden:
Es ist, mit Verlaub, arschkalt. Mit viel Wohlwollen im unteren Bereich zweistellig. Ove schüttelt sich. "Ich bin nicht befreundet mit kaltem Wasser", sagt er.
Kaltes Wasser macht wach - und glücklich
Eigentlich läute ich die Badesaison am 1. Januar ein. Darauf verzichte ich nur, wenn mal wieder der Wind durch die Badebucht fegt. Im Winter nass aus dem Wasser zu kommen und dann im Wind zu stehen, ist wirklich kein Highlight.
Zwar ist Eis- und Kaltbaden noch wenig erforscht:
Es gibt aber kleinere Studien, die positive Wirkungen auf das Immunsystem, Herz-Kreislauf-System und auch auf die Psyche nahelegen.
Fakt ist:
Krank bin ich selten. Das Bad am Morgen hat für mich eine besondere Bedeutung.
Es macht wach. Es macht glücklich. Es erdet. Es ist ein ruhiger Start, bevor der hektische Arbeitstag beginnt.
Und morgens mit einem dampfenden Kaffee in der Hand aufwärmen, noch eine Weile am Strand sitzen, den Möwen zuhören und vielleicht einen Schweinswal sehen: unbezahlbar.
Eine Frau mit Wollmütze und Wollhandschuhen beim Eisbaden. © Colourbox Foto: - Eisbaden: Wie gesund ist Baden im Winter?
Eisbaden - viele schwören drauf.
Es soll gut für den Körper und die Psyche sein.
Aber ist Eisbaden wirklich so gesund?
TIPPS ZUM EISBADEN, bekommt man hier:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en238.html
Winterbaden - weil sie es können
An einem kleinen, feinen Strand einen Ort weiter treffe ich, seit ich in Dänemark wohne, auf eine Gruppe Schwimmer, die das ganze Jahr über im Wasser sind.
Mit dem Winterbaden haben die allermeisten erst angefangen, als sie schon in Rente waren, hat mir eine der Damen mal erzählt. Sonst müsste man ja vor der Arbeit im Dunklen ins Wasser.
Sie treffen sich jeden Tag:
Haben sich immer was zu erzählen. Gehen gemeinsam Baden. Wenn einer Geburtstag hat, dekorieren sie den Holztisch am Strand mit kleinen Dannebrogs und singen.
Sie genießen den Strand und das Leben. Was für ein Start in den Tag!
Eine Familie isst am zusammen Pizza und stösst an © picture alliance / dpa-tmn Foto: Zacharie Scheurer
Kolumne #Hyggepost: Hygge ist mehr als ein Einrichtungsstil
Für viele ist Hygge ein Synonym für den skandinavischen Einrichtungsstil. Warum Hygge mehr ist und was Integration damit zu tun hat, erklärt Kolumnistin Simone Mischke.
Kein Müll am Strand - Selbst ist der Schwimmer
Was mir von Anfang an noch aufgefallen ist:
Die kleine Badebucht ist erstaunlich sauber. Selbst in der Hochsaison. Kein Müll am Strand oder zerbrochene Flaschen. Blöde Ausnahmen gibt es natürlich immer mal. Hier wollen offenbar einfach alle eine gute Zeit haben.
Teenager, Rentner, Familien, Menschen, die einfach mal für sich und mit der Natur sein wollen.
Sicher haben auch die Winterbader, die inzwischen einen Verein gegründet und sich eine Sauna an den Strand gestellt haben, einen erheblichen Anteil daran, wie es hier aussieht.
Den Badesteg bauen sie im Frühjahr eigenständig auf und im Herbst wieder ab. Die Kommune lässt sie gewähren:
Leert lediglich morgens die Mülltonnen und mäht regelmäßig den Rasen. Steg saubermachen in der Saison, lose Bretter festschrauben, wegwerfen, was irgendein Spinner achtlos liegengelassen hat, das machen die Winterbader alles selbst.
Toll, ein anderer macht's?!
So sauber und ordentlich der Strand ist, ist auch der an den Strand angrenzende Grillplatz.
Dort gibt es eine Feuerstelle und Holz, Tische, Bänke und eine überdachte Hütte. Jeder, der möchte, kann den Grillplatz nutzen. Brennholz für die Feuerstelle liegt bereit. Gerade im Sommer ist hier ordentlich was los.
Unterschiedlichste Gruppen genießen einfach den Tag und die Möglichkeit, es sich ohne großen Aufwand hyggelig zu machen. Mein Eindruck ist auch, dass man Rücksicht aufeinander nimmt, nicht aus jedem Ghettoblaster in ohrenbetäubender Lautstärke ein anderes Musikgenre dröhnt.
Es scheint auch hier ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass jeder seinen Müll mitnimmt und den Platz so hinterlässt, wie er ihn vorgefunden hat.
Toll! Das kenne ich von anderen Stränden oder Grillplätzen auf der anderen Seite der Grenze leider anders.
Warum das alles offenbar in Dänemark besser funktioniert als anderswo?
Eigeninitiative und Eigenverantwortung sind aus meiner Sicht die Attribute, die das möglich machen. Nicht darauf setzen, dass einem die Mitarbeiter der Stadt schon den Müll hinterherräumen oder die Kommune ja mal auf die Idee kommen könnte, den Winterbadern eine Sauna hinzustellen.
Das nehmen sie hier einfach selbst in Hand. Vielleicht sollte ich auch in den Verein der Winterbader eintreten.
Diese Initiative verdient jede Unterstützung.
Und da das Wasser hier in Dänemark erfahrungsgemäß sehr lange arschkalt ist, hat ein Aufwärmen in der Sauna danach durchaus was für sich.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 10.05.2025 15:20 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... en100.html
Bild und Text-Kopie.
Unsere Kolumistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag, zu dem auch der tägliche Sprung ins kalte Wasser gehört.
In Dänemark läuft in der Freiluftsaison einiges anders, findet sie - und verbindet das mit zwei Eigenschaften.
von Simone Mischke
"Na, geht ihr schon wieder schwimmen morgens?", fragt mein Nachbar. Der Mann namens Ove.
Und wie "warm" das Wasser denn um diese Jahreszeit sei, will er wissen.
Offen gestanden:
Es ist, mit Verlaub, arschkalt. Mit viel Wohlwollen im unteren Bereich zweistellig. Ove schüttelt sich. "Ich bin nicht befreundet mit kaltem Wasser", sagt er.
Kaltes Wasser macht wach - und glücklich
Eigentlich läute ich die Badesaison am 1. Januar ein. Darauf verzichte ich nur, wenn mal wieder der Wind durch die Badebucht fegt. Im Winter nass aus dem Wasser zu kommen und dann im Wind zu stehen, ist wirklich kein Highlight.
Zwar ist Eis- und Kaltbaden noch wenig erforscht:
Es gibt aber kleinere Studien, die positive Wirkungen auf das Immunsystem, Herz-Kreislauf-System und auch auf die Psyche nahelegen.
Fakt ist:
Krank bin ich selten. Das Bad am Morgen hat für mich eine besondere Bedeutung.
Es macht wach. Es macht glücklich. Es erdet. Es ist ein ruhiger Start, bevor der hektische Arbeitstag beginnt.
Und morgens mit einem dampfenden Kaffee in der Hand aufwärmen, noch eine Weile am Strand sitzen, den Möwen zuhören und vielleicht einen Schweinswal sehen: unbezahlbar.
Eine Frau mit Wollmütze und Wollhandschuhen beim Eisbaden. © Colourbox Foto: - Eisbaden: Wie gesund ist Baden im Winter?
Eisbaden - viele schwören drauf.
Es soll gut für den Körper und die Psyche sein.
Aber ist Eisbaden wirklich so gesund?

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en238.html
Winterbaden - weil sie es können
An einem kleinen, feinen Strand einen Ort weiter treffe ich, seit ich in Dänemark wohne, auf eine Gruppe Schwimmer, die das ganze Jahr über im Wasser sind.
Mit dem Winterbaden haben die allermeisten erst angefangen, als sie schon in Rente waren, hat mir eine der Damen mal erzählt. Sonst müsste man ja vor der Arbeit im Dunklen ins Wasser.
Sie treffen sich jeden Tag:
Haben sich immer was zu erzählen. Gehen gemeinsam Baden. Wenn einer Geburtstag hat, dekorieren sie den Holztisch am Strand mit kleinen Dannebrogs und singen.
Sie genießen den Strand und das Leben. Was für ein Start in den Tag!
Eine Familie isst am zusammen Pizza und stösst an © picture alliance / dpa-tmn Foto: Zacharie Scheurer
Kolumne #Hyggepost: Hygge ist mehr als ein Einrichtungsstil
Für viele ist Hygge ein Synonym für den skandinavischen Einrichtungsstil. Warum Hygge mehr ist und was Integration damit zu tun hat, erklärt Kolumnistin Simone Mischke.
Kein Müll am Strand - Selbst ist der Schwimmer
Was mir von Anfang an noch aufgefallen ist:
Die kleine Badebucht ist erstaunlich sauber. Selbst in der Hochsaison. Kein Müll am Strand oder zerbrochene Flaschen. Blöde Ausnahmen gibt es natürlich immer mal. Hier wollen offenbar einfach alle eine gute Zeit haben.
Teenager, Rentner, Familien, Menschen, die einfach mal für sich und mit der Natur sein wollen.
Sicher haben auch die Winterbader, die inzwischen einen Verein gegründet und sich eine Sauna an den Strand gestellt haben, einen erheblichen Anteil daran, wie es hier aussieht.
Den Badesteg bauen sie im Frühjahr eigenständig auf und im Herbst wieder ab. Die Kommune lässt sie gewähren:
Leert lediglich morgens die Mülltonnen und mäht regelmäßig den Rasen. Steg saubermachen in der Saison, lose Bretter festschrauben, wegwerfen, was irgendein Spinner achtlos liegengelassen hat, das machen die Winterbader alles selbst.
Toll, ein anderer macht's?!
So sauber und ordentlich der Strand ist, ist auch der an den Strand angrenzende Grillplatz.
Dort gibt es eine Feuerstelle und Holz, Tische, Bänke und eine überdachte Hütte. Jeder, der möchte, kann den Grillplatz nutzen. Brennholz für die Feuerstelle liegt bereit. Gerade im Sommer ist hier ordentlich was los.
Unterschiedlichste Gruppen genießen einfach den Tag und die Möglichkeit, es sich ohne großen Aufwand hyggelig zu machen. Mein Eindruck ist auch, dass man Rücksicht aufeinander nimmt, nicht aus jedem Ghettoblaster in ohrenbetäubender Lautstärke ein anderes Musikgenre dröhnt.
Es scheint auch hier ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass jeder seinen Müll mitnimmt und den Platz so hinterlässt, wie er ihn vorgefunden hat.
Toll! Das kenne ich von anderen Stränden oder Grillplätzen auf der anderen Seite der Grenze leider anders.
Warum das alles offenbar in Dänemark besser funktioniert als anderswo?
Eigeninitiative und Eigenverantwortung sind aus meiner Sicht die Attribute, die das möglich machen. Nicht darauf setzen, dass einem die Mitarbeiter der Stadt schon den Müll hinterherräumen oder die Kommune ja mal auf die Idee kommen könnte, den Winterbadern eine Sauna hinzustellen.
Das nehmen sie hier einfach selbst in Hand. Vielleicht sollte ich auch in den Verein der Winterbader eintreten.
Diese Initiative verdient jede Unterstützung.
Und da das Wasser hier in Dänemark erfahrungsgemäß sehr lange arschkalt ist, hat ein Aufwärmen in der Sauna danach durchaus was für sich.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Re: Hyggepost aus Dänemark
Bezahlen in Dänemark: Digitale Kostenfallen und Bargeld-Tipps
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 21.05.2025 05:00 Uhr
Quelle:https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... k1604.html
BILD und TEXT-KOPIE !
Wer in Dänemark mit Karte bezahlt, sollte am EC-Gerät genau aufpassen.
Und: Der dänische Online-Bezahldienst Mobile Pay liefert Argumente für Bargeld.
Alte Kronen-Banknoten werden jedoch ungültig.
von Jörn Zahlmann
Den Urlaubs-Cappuccino im hyggeligen Kopenhagener Café mit Karte bezahlen? Na klar.
Schließlich wandert in dänischen Geschäften nur noch selten Bargeld über den Tresen.
Nach Angaben der Dänischen Nationalbank werden mittlerweile neun von zehn Zahlungen mit Karte oder zum Beispiel über Apple Pay abgewickelt.
Also: Die Karte im Café ans Lesegerät halten, es piept - und fertig.
Fast zumindest. Denn die kleine Maschine will vorher wissen, ob sie in Kronen oder Euro abrechnen soll.
Verbraucherzentrale: Immer in Landeswährung zahlen
Ein EC-Gerät zeigt den Umrechnungskurs von Dänischen Kronen in Euro © NDR Foto: Jörn Zahlmann
Der Kursaufschlag für die dynamische Währungsumrechnung beträgt bei der Zahlung in Euro häufig mehrere Prozent.
Der erste Impuls ist bei vielen Urlauberinnen und Urlaubern wohl die Wahl zur vertrauten Währung.
Nur wäre das in der Regel die teurere Entscheidung.
"Wir empfehlen, in der Landeswährung zu zahlen, nie in Euro im Ausland", heißt es dazu von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.
Das gilt nicht nur für den Dänemark-Urlaub, sondern für alle Zahlungen in Fremdwährungen.[/size]
DCC: Es drohen Kursaufschläge von mehr als zehn Prozent
Der Grund für diese Empfehlung heißt Dynamic Currency Conversion (DCC) - auf deutsch:
dynamische Währungsumrechnung.
Das bedeutet Währungsumrechnungen in Echtzeit, die sich Automatenbetreiber oder Händler in der Regel etwas kosten lassen. Die Deutsche Kreditbank und das Reiseportal Reisetopia sprechen von Kursaufschlägen von bis zu zehn Prozent.
Das bedeutet für die Praxis:
Lieber im Kopf umrechnen - eine Dänische Krone sind etwa 0,134 Euro - und in der Fremdwährung bezahlen und Gebühren sparen.
Dänemark EU-weit beim Preisniveau an der Spitze
Schließlich ist Dänemark auch so kostspielig genug:
Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2023 ausgewertet, dass das Preisniveau in Dänemark EU-weit mit einem Abstand von 43,7 Prozent zum Durchschnitt aller Mitgliedsstaaten am höchsten war.
Zum Vergleich: Deutschland lag 2023 beim Preisniveau knapp zehn Prozent über dem EU-Schnitt.
Dänemark schafft Ende Mai alte Banknoten ab
Ein Bild mit alten dänischen Banknoten © Danmarks Nationalbank Foto: Danmarks Nationalbank
Neben den alten Banknoten werden in Dänemark auch die aktuellen 1000-Kronen-Scheine ungültig.
1000 Kronen sind umgerechnet rund 135 Euro.
Auch beim analogen Bezahlen gibt es in Dänemark einiges zu beachten, denn alle alten Kronen-Banknoten werden nach dem 31. Mai ungültig. Das betrifft nach Angaben der Dänischen Nationalbank Druckserien aus dem Jahr 1997 und frühere Reihen sowie die 1.000-Kronen-Scheine der aktuellen Banknoten-Serie aus dem Jahr 2009. Noch alte Scheine im Wert von 350 Millionen Euro im Umlauf
Wer diese Scheine zum Beispiel von länger zurückliegenden Dänemark-Urlauben zu Hause hat und sie nicht verfallen lassen möchte,
muss diese entweder bis Ende diesen Monats in Dänemark ausgeben - oder kann das Geld bis Ende Mai 2026 umtauschen. Das geht allerdings nur persönlich an speziellen Stationen in Kopenhagen, Aarhus und Odense.
Deutsche Banken tauschen die alten Banknoten in der Regel schon jetzt nicht mehr um.
Insgesamt sollen im In- und Ausland noch alte Scheine im Wert von umgerechnet rund 350 Millionen Euro im Umlauf sein, teilt die Nationalbank mit.
Mobile Pay keine Option für Touristinnen und Touristen
Auch wenn das klassische Bargeld im digitalisierten Dänemark fast schon antiquiert wirkt, gibt es für Urlauberinnen und Urlauber Argumente dafür, immer ein paar Dänische Kronen dabei zu haben. Das gilt insbesondere für Menschen, die gerne auf privaten Flohmärkten oder zum Beispiel an Hof-Ständen einkaufen.
Dort läuft der digitale Zahlungsverkehr manchmal ausschließlich über Mobile Pay.
Das ist ein digitales Bezahlsystem der Danske Bank, das ähnlich wie Paypal funktioniert - allerdings nicht für deutsche Touristinnen und Touristen.
"Um ein Mobile Pay-Konto zu erhalten, müssen Sie ein dänisches Bankkonto, eine in Dänemark ausgestellte Zahlungskarte und eine dänische CPR-Nummer haben", teilt der Bezahldienst Mobile Pay dazu mit.
Dass neben Mobile Pay keine klassische Kartenzahlung angeboten wird, ist gerade in touristischen Gebieten allerdings eher die Ausnahme.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 21.05.2025 05:00 Uhr
Quelle:https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... k1604.html
BILD und TEXT-KOPIE !
Wer in Dänemark mit Karte bezahlt, sollte am EC-Gerät genau aufpassen.
Und: Der dänische Online-Bezahldienst Mobile Pay liefert Argumente für Bargeld.
Alte Kronen-Banknoten werden jedoch ungültig.
von Jörn Zahlmann
Den Urlaubs-Cappuccino im hyggeligen Kopenhagener Café mit Karte bezahlen? Na klar.
Schließlich wandert in dänischen Geschäften nur noch selten Bargeld über den Tresen.
Nach Angaben der Dänischen Nationalbank werden mittlerweile neun von zehn Zahlungen mit Karte oder zum Beispiel über Apple Pay abgewickelt.
Also: Die Karte im Café ans Lesegerät halten, es piept - und fertig.
Fast zumindest. Denn die kleine Maschine will vorher wissen, ob sie in Kronen oder Euro abrechnen soll.
Verbraucherzentrale: Immer in Landeswährung zahlen
Ein EC-Gerät zeigt den Umrechnungskurs von Dänischen Kronen in Euro © NDR Foto: Jörn Zahlmann
Der Kursaufschlag für die dynamische Währungsumrechnung beträgt bei der Zahlung in Euro häufig mehrere Prozent.
Der erste Impuls ist bei vielen Urlauberinnen und Urlaubern wohl die Wahl zur vertrauten Währung.
Nur wäre das in der Regel die teurere Entscheidung.
"Wir empfehlen, in der Landeswährung zu zahlen, nie in Euro im Ausland", heißt es dazu von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.
Das gilt nicht nur für den Dänemark-Urlaub, sondern für alle Zahlungen in Fremdwährungen.[/size]
DCC: Es drohen Kursaufschläge von mehr als zehn Prozent
Der Grund für diese Empfehlung heißt Dynamic Currency Conversion (DCC) - auf deutsch:
dynamische Währungsumrechnung.
Das bedeutet Währungsumrechnungen in Echtzeit, die sich Automatenbetreiber oder Händler in der Regel etwas kosten lassen. Die Deutsche Kreditbank und das Reiseportal Reisetopia sprechen von Kursaufschlägen von bis zu zehn Prozent.
Das bedeutet für die Praxis:
Lieber im Kopf umrechnen - eine Dänische Krone sind etwa 0,134 Euro - und in der Fremdwährung bezahlen und Gebühren sparen.
Dänemark EU-weit beim Preisniveau an der Spitze
Schließlich ist Dänemark auch so kostspielig genug:
Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2023 ausgewertet, dass das Preisniveau in Dänemark EU-weit mit einem Abstand von 43,7 Prozent zum Durchschnitt aller Mitgliedsstaaten am höchsten war.
Zum Vergleich: Deutschland lag 2023 beim Preisniveau knapp zehn Prozent über dem EU-Schnitt.
Dänemark schafft Ende Mai alte Banknoten ab
Ein Bild mit alten dänischen Banknoten © Danmarks Nationalbank Foto: Danmarks Nationalbank
Neben den alten Banknoten werden in Dänemark auch die aktuellen 1000-Kronen-Scheine ungültig.
1000 Kronen sind umgerechnet rund 135 Euro.
Auch beim analogen Bezahlen gibt es in Dänemark einiges zu beachten, denn alle alten Kronen-Banknoten werden nach dem 31. Mai ungültig. Das betrifft nach Angaben der Dänischen Nationalbank Druckserien aus dem Jahr 1997 und frühere Reihen sowie die 1.000-Kronen-Scheine der aktuellen Banknoten-Serie aus dem Jahr 2009. Noch alte Scheine im Wert von 350 Millionen Euro im Umlauf
Wer diese Scheine zum Beispiel von länger zurückliegenden Dänemark-Urlauben zu Hause hat und sie nicht verfallen lassen möchte,
muss diese entweder bis Ende diesen Monats in Dänemark ausgeben - oder kann das Geld bis Ende Mai 2026 umtauschen. Das geht allerdings nur persönlich an speziellen Stationen in Kopenhagen, Aarhus und Odense.
Deutsche Banken tauschen die alten Banknoten in der Regel schon jetzt nicht mehr um.
Insgesamt sollen im In- und Ausland noch alte Scheine im Wert von umgerechnet rund 350 Millionen Euro im Umlauf sein, teilt die Nationalbank mit.
Mobile Pay keine Option für Touristinnen und Touristen
Auch wenn das klassische Bargeld im digitalisierten Dänemark fast schon antiquiert wirkt, gibt es für Urlauberinnen und Urlauber Argumente dafür, immer ein paar Dänische Kronen dabei zu haben. Das gilt insbesondere für Menschen, die gerne auf privaten Flohmärkten oder zum Beispiel an Hof-Ständen einkaufen.
Dort läuft der digitale Zahlungsverkehr manchmal ausschließlich über Mobile Pay.
Das ist ein digitales Bezahlsystem der Danske Bank, das ähnlich wie Paypal funktioniert - allerdings nicht für deutsche Touristinnen und Touristen.
"Um ein Mobile Pay-Konto zu erhalten, müssen Sie ein dänisches Bankkonto, eine in Dänemark ausgestellte Zahlungskarte und eine dänische CPR-Nummer haben", teilt der Bezahldienst Mobile Pay dazu mit.
Dass neben Mobile Pay keine klassische Kartenzahlung angeboten wird, ist gerade in touristischen Gebieten allerdings eher die Ausnahme.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
- frische Luft
- Beiträge: 1317
- Registriert: Di 3. Okt 2023, 09:07
Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Oldtimerparade mit Hyggefaktor
Ein NDR-Nachrichtenbeitrag, Stand: 24.05.2025 09:00 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... er100.html
Bild und Text-KOPIE: Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa die Sache mit den Autos, besonders mit den Oldtimer-Schätzchen, die einmal im Jahr gezeigt werden - und was das mit Hygge zu tun hat.
von Simone Mischke
Man kann wirklich nicht sagen, dass nichts los ist in unserem kleinen Städtchen Gråsten. Immerhin haben wir hier regelmäßig die Königsfamilie zu Gast, die Sommerurlaub in ihrem malerischen Sommerschloss am See macht. Und vor drei Jahren flitzten sogar die Radrennfahrer der Tour de France durch unsere Stadt und weitere Teile Sønderjyllands. Mehrere Stunden warten für einen gefühlt fünf-Sekunden-Blick auf die Sportler. Beim nächsten Event Ende Mai wird das ganz anders laufen. Das Haus verlassen können wir aber auch dann nur zu Fuß: Mit dem Auto ist dann kein Durchkommen mehr.
Oldtimer tuckern durch die Stadt
Es ist schon eine Tradition, dass sie immer am letzten Sonnabend im Mai zum Spielen raus dürfen.
Beziehungsweise, um alle Blicke auf sich zu ziehen.
Seit 34 Jahren findet das große Oldtimertreffen, das "Oldtimerløbet", im Herzen Gråstens statt.
Dann wird der Ringreiterplatz des Ortes zum Schauplatz der Eitelkeiten auf zwei und mehr Rädern. Designklassiker aus Frankreich, Italien und Deutschland - wuchtige Schlitten aus den USA. Motorräder, Roller, Autos, Traktoren und Lkw.
Auch der leuchtend rote, historische Löschzug der Feuerwehr in Flensburg war schon mit dabei.
Insgesamt sind mehr als 1.000 Fahrzeuge aufgereiht auf dem Ringreiterplatz - und natürlich unterwegs auf den Straßen.
Highlight der Oldtimershow ist das grenzüberschreitende "Oldtimerløbet", das Oldtimerrennen von Gråsten nach Flensburg und wieder zurück.
Autos? Sollen eigentlich ihren Zweck erfüllen
Vor ein paar Jahren bin ich lediglich durch Zufall über diese Veranstaltung gestolpert:
Ich kam aus Flensburg und wunderte mich über den Stau und all die Oldtimer auf der Straße.
Denn eigentlich ist der Umgang der meisten Dänen mit Autos eher durch Pragmatismus geprägt. Schlicht und ergreifend, weil Dänemark keine eigene Autoindustrie hat und die fahrbaren Untersetzer sehr teuer sind. Wer Autos aus Deutschland mit nach Dänemark nimmt, zahlt eine fette Zulassungssteuer. Viele fahren daher Kleinwagen eines asiatischen Fabrikats. Oder (bislang) staatlich geförderte E-Autos. Dass die Dänen ein Faible für Oldtimer haben, überraschte mich. Meinen Nachbarn - den Mann namens Ove - kann ich dieses Mal allerdings nicht um eine Erklärung bitten.
Er macht mit seiner Frau Jonna und seinem kleinen weißen Hund Urlaub in Blåvand.
Grenzüberschreitende Freude und Hygge
Vielleicht erklärt sich das Phänomen Oldtimer-Liebe aber auch ganz von selbst. Denn die Dänen zeigen nicht nur beim "Oldtimerløbet", der Ausfahrt von Gråsten nach Flensburg und wieder zurück, wobei es bei dem Event an sich geht:
um Hygge.
Um möglichst viel mitzubekommen, stellen sie einfach einen Klappstuhl und Tischchen an den Straßenrand und erfreuen sich an dem ungewohnten Anblick. So haben meine Familie und ich es vor zwei Jahren auch gemacht. Würstchen und selbst gemachten Kartoffelsalat mitgebracht und das Spektakel bestaunt.
Viele sitzen auch einfach auf der Treppe vor ihren Häusern, in der Hand einen Kaffee und sehen zu, wie Fahrer fröhlich winkend langsam vorbeifahren.
Sicherlich kann man sich jetzt trefflich darüber streiten, ob so ein Event unter dem Aspekt des Klimaschutzes noch zeitgemäß ist. Doch es ist eine Veranstaltung, die die Menschen grenzüberschreitend verbindet.
Und das ist in diesen Zeiten viel wert.
Ein NDR-Nachrichtenbeitrag, Stand: 24.05.2025 09:00 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... er100.html
Bild und Text-KOPIE: Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa die Sache mit den Autos, besonders mit den Oldtimer-Schätzchen, die einmal im Jahr gezeigt werden - und was das mit Hygge zu tun hat.
von Simone Mischke
Man kann wirklich nicht sagen, dass nichts los ist in unserem kleinen Städtchen Gråsten. Immerhin haben wir hier regelmäßig die Königsfamilie zu Gast, die Sommerurlaub in ihrem malerischen Sommerschloss am See macht. Und vor drei Jahren flitzten sogar die Radrennfahrer der Tour de France durch unsere Stadt und weitere Teile Sønderjyllands. Mehrere Stunden warten für einen gefühlt fünf-Sekunden-Blick auf die Sportler. Beim nächsten Event Ende Mai wird das ganz anders laufen. Das Haus verlassen können wir aber auch dann nur zu Fuß: Mit dem Auto ist dann kein Durchkommen mehr.
Oldtimer tuckern durch die Stadt
Es ist schon eine Tradition, dass sie immer am letzten Sonnabend im Mai zum Spielen raus dürfen.
Beziehungsweise, um alle Blicke auf sich zu ziehen.
Seit 34 Jahren findet das große Oldtimertreffen, das "Oldtimerløbet", im Herzen Gråstens statt.
Dann wird der Ringreiterplatz des Ortes zum Schauplatz der Eitelkeiten auf zwei und mehr Rädern. Designklassiker aus Frankreich, Italien und Deutschland - wuchtige Schlitten aus den USA. Motorräder, Roller, Autos, Traktoren und Lkw.
Auch der leuchtend rote, historische Löschzug der Feuerwehr in Flensburg war schon mit dabei.
Insgesamt sind mehr als 1.000 Fahrzeuge aufgereiht auf dem Ringreiterplatz - und natürlich unterwegs auf den Straßen.
Highlight der Oldtimershow ist das grenzüberschreitende "Oldtimerløbet", das Oldtimerrennen von Gråsten nach Flensburg und wieder zurück.
Autos? Sollen eigentlich ihren Zweck erfüllen
Vor ein paar Jahren bin ich lediglich durch Zufall über diese Veranstaltung gestolpert:
Ich kam aus Flensburg und wunderte mich über den Stau und all die Oldtimer auf der Straße.
Denn eigentlich ist der Umgang der meisten Dänen mit Autos eher durch Pragmatismus geprägt. Schlicht und ergreifend, weil Dänemark keine eigene Autoindustrie hat und die fahrbaren Untersetzer sehr teuer sind. Wer Autos aus Deutschland mit nach Dänemark nimmt, zahlt eine fette Zulassungssteuer. Viele fahren daher Kleinwagen eines asiatischen Fabrikats. Oder (bislang) staatlich geförderte E-Autos. Dass die Dänen ein Faible für Oldtimer haben, überraschte mich. Meinen Nachbarn - den Mann namens Ove - kann ich dieses Mal allerdings nicht um eine Erklärung bitten.
Er macht mit seiner Frau Jonna und seinem kleinen weißen Hund Urlaub in Blåvand.
Grenzüberschreitende Freude und Hygge
Vielleicht erklärt sich das Phänomen Oldtimer-Liebe aber auch ganz von selbst. Denn die Dänen zeigen nicht nur beim "Oldtimerløbet", der Ausfahrt von Gråsten nach Flensburg und wieder zurück, wobei es bei dem Event an sich geht:
um Hygge.
Um möglichst viel mitzubekommen, stellen sie einfach einen Klappstuhl und Tischchen an den Straßenrand und erfreuen sich an dem ungewohnten Anblick. So haben meine Familie und ich es vor zwei Jahren auch gemacht. Würstchen und selbst gemachten Kartoffelsalat mitgebracht und das Spektakel bestaunt.
Viele sitzen auch einfach auf der Treppe vor ihren Häusern, in der Hand einen Kaffee und sehen zu, wie Fahrer fröhlich winkend langsam vorbeifahren.
Sicherlich kann man sich jetzt trefflich darüber streiten, ob so ein Event unter dem Aspekt des Klimaschutzes noch zeitgemäß ist. Doch es ist eine Veranstaltung, die die Menschen grenzüberschreitend verbindet.
Und das ist in diesen Zeiten viel wert.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise

Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
- frische Luft
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- Registriert: Di 3. Okt 2023, 09:07
Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Macht was aus diesem Sommer!
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 07.06.2025 20:29 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... st142.html
Bild und Text-Kopie:
Unsere Kolumnistin lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa darüber, was wir schon lange vor uns herschieben.
Ein Plädoyer dafür, einfach mal zu machen.
von Simone Mischke
Ihr habt was Wunderbares, Einzigartiges quasi vor der eigenen Haustür, für das viele Menschen extra von weit her anreisen - ihr selbst habt das aber noch nicht genutzt oder ausprobiert?
Weil ihr denkt:
Ist ja vor der Tür, mache ich mal irgendwann? Dann geht es euch wie mir.
Irgendwas is' immer
Seit mehr als vier Jahren lebe ich jetzt im schönen Sønderjylland.
Das Meer und noch viel mehr vor der Tür, was man so nur hier hat und erleben kann.
Doch es gibt so einiges, was ich noch nicht gemacht habe.
Obwohl - oder vielleicht gerade weil - ich es direkt vor der Tür habe und immer deshalb denke:
Och, mach' ich irgendwann mal. Nur, wann ist irgendwann?
Denn irgendwas ist ja immer.
Und so gerät die private To-do-Liste der schönen Dinge immer wieder und (zu) schnell in den Hintergrund.
Sommer voller Möglichkeiten
Inzwischen lebe ich im fünften Sommer in Dänemark. Und deshalb habe ich beschlossen:
Jetzt wird es höchste Zeit ein paar Dinge zu tun, die ich schon längst mal hätte tun wollen.
Vorsicht: kann Spuren von sportlichen Urlaubstipps enthalten!
Eine Tour mit der grenzüberschreitenden Fahrradfähre
Buchstäblich vor meiner Haustüre legt im Sommer eine grenzüberschreitende Fahrradfähre an und ab.
Ich war zwar schon einmal an Bord. Beruflich. Aber ohne Rad.
Das war ein bisschen, wie zu Annies fahren, ohne einen Hotdog zu essen.
Zwölf Leute können mit ihren Fahrrädern mitfahren. So tuckert man in entspanntem Tempo über die Förde - etwas nach Flensburg oder Langballigau (Kreis Schleswig-Flensburg).
Nach einem Ausflug mit dem Rad auf deutscher Seite geht es dann wieder zurück nach Dänemark.
Infos zu Abfahrtszeiten und Preisen gibt es auf cykelfaergen.info.
siehe auch hier:
viewtopic.php?t=749
Luftbild des Strandes in Solitüde bei Flensburg © TAFF Foto: Benjamin Nolte
Flensburger Förde: Wandern, Radfahren, Segeln und viel Natur
Lange Strände, hübsche Städte und wunderschöne Natur prägen die Region.
Der Ostseearm ist auch ein beliebtes Segelrevier.
Bild ist im o.g. Link zu sehen.
Wandern auf dem Gendarmenpfad
Auch das habe nehme ich mir seit Jahren fest vor:
Wandern auf dem deutsch-dänischen Gendarmenpfad, auf Dänisch Gendarmstien.
Der heißt so, weil auf der insgesamt 84 Kilometer langen Route früher Grenzgendarme patrouillierten, um nach Schmugglern Ausschau zu halten.
Der Küstenwanderweg gilt als einer der schönsten in Dänemark.
Teils läuft man direkt am Strand, teils durch die malerischen Wälder.
Außerdem liegt das Sommerschloss der königlichen Familie auf der Route, zu sehen in meinem Heimatort Gråsten.
Wer sich die ganze Strecke vornimmt, findet entlang des Gendarmenpfads viele Möglichkeiten zu übernachten - darunter in kostenlosen Sheltern im Freien.
Zum Einstieg werde ich mir dieses Jahr die Etappe von Padborg nach Sønderhav vornehmen.
Das sind etwa 15 Kilometer - die sollte ich schaffen.
siehe auch hier:
viewforum.php?f=54
Tour de SUP
Weil in der letzten Zeit das Stand-up-Paddeln ein bisschen zu kurz gekommen ist, steht auch das diesen Sommer ganz oben auf meiner Liste.
Vielleicht erst mal eine kleinere Tour von Zuhause bis zu einer gemütlichen, kleinen Badestelle ein paar Kilometer weiter.
Mein langfristiges Ziel:
Nach Sønderhav zu paddeln. Auch Hotdoghavn - Hotdoghafen genannt.
Dort liegt der weit über die Grenzen hinaus bekannte Kiosk Annies.
Allein die Aussicht auf einen Hotdog und ein Softeis ist für viele Dänemark pur.
Ehrlicherweise muss ich für diese Tour aber mehr trainieren:
Ich arbeite dran!
Annies Kiosk bei "WIKIPEDIA":
https://de.wikipedia.org/wiki/Annies_Kiosk
Sommerfreuden in Gråsten
Mein Nachbar, der Mann namens Ove, hat diesen Sommer nichts auf der Liste, was er nicht schon mal gemacht hat, erzählt er mir.
Aber: Er freut sich auf ein Ereignis besonders. Und zwar alle Sommer wieder.
"An dem Wochenende, wenn die Sommerferien anfangen, gibt es ein großes Fest für die Kinder in Gråsten", erzählt er mir freudestrahlend.
Etwa 1.500 Kinder seien dabei, sagt er. Ove hilft dann mit beim Zubereiten der Pommes.
Dabei kommt er zwar ordentlich ins Schwitzen, aber die Freude an dem Kinderfest ist ihm das wert.
Und das ist mindestens genauso viel wert wie die Freude, etwas ganz Neues zu probieren diesen Sommer.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 07.06.2025 20:29 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... st142.html
Bild und Text-Kopie:
Unsere Kolumnistin lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag.
Etwa darüber, was wir schon lange vor uns herschieben.
Ein Plädoyer dafür, einfach mal zu machen.
von Simone Mischke
Ihr habt was Wunderbares, Einzigartiges quasi vor der eigenen Haustür, für das viele Menschen extra von weit her anreisen - ihr selbst habt das aber noch nicht genutzt oder ausprobiert?
Weil ihr denkt:
Ist ja vor der Tür, mache ich mal irgendwann? Dann geht es euch wie mir.
Irgendwas is' immer
Seit mehr als vier Jahren lebe ich jetzt im schönen Sønderjylland.
Das Meer und noch viel mehr vor der Tür, was man so nur hier hat und erleben kann.
Doch es gibt so einiges, was ich noch nicht gemacht habe.
Obwohl - oder vielleicht gerade weil - ich es direkt vor der Tür habe und immer deshalb denke:
Och, mach' ich irgendwann mal. Nur, wann ist irgendwann?
Denn irgendwas ist ja immer.
Und so gerät die private To-do-Liste der schönen Dinge immer wieder und (zu) schnell in den Hintergrund.
Sommer voller Möglichkeiten
Inzwischen lebe ich im fünften Sommer in Dänemark. Und deshalb habe ich beschlossen:
Jetzt wird es höchste Zeit ein paar Dinge zu tun, die ich schon längst mal hätte tun wollen.
Vorsicht: kann Spuren von sportlichen Urlaubstipps enthalten!
Eine Tour mit der grenzüberschreitenden Fahrradfähre
Buchstäblich vor meiner Haustüre legt im Sommer eine grenzüberschreitende Fahrradfähre an und ab.
Ich war zwar schon einmal an Bord. Beruflich. Aber ohne Rad.
Das war ein bisschen, wie zu Annies fahren, ohne einen Hotdog zu essen.
Zwölf Leute können mit ihren Fahrrädern mitfahren. So tuckert man in entspanntem Tempo über die Förde - etwas nach Flensburg oder Langballigau (Kreis Schleswig-Flensburg).
Nach einem Ausflug mit dem Rad auf deutscher Seite geht es dann wieder zurück nach Dänemark.
Infos zu Abfahrtszeiten und Preisen gibt es auf cykelfaergen.info.
siehe auch hier:
viewtopic.php?t=749
Luftbild des Strandes in Solitüde bei Flensburg © TAFF Foto: Benjamin Nolte
Flensburger Förde: Wandern, Radfahren, Segeln und viel Natur
Lange Strände, hübsche Städte und wunderschöne Natur prägen die Region.
Der Ostseearm ist auch ein beliebtes Segelrevier.
Bild ist im o.g. Link zu sehen.
Wandern auf dem Gendarmenpfad
Auch das habe nehme ich mir seit Jahren fest vor:
Wandern auf dem deutsch-dänischen Gendarmenpfad, auf Dänisch Gendarmstien.
Der heißt so, weil auf der insgesamt 84 Kilometer langen Route früher Grenzgendarme patrouillierten, um nach Schmugglern Ausschau zu halten.
Der Küstenwanderweg gilt als einer der schönsten in Dänemark.
Teils läuft man direkt am Strand, teils durch die malerischen Wälder.
Außerdem liegt das Sommerschloss der königlichen Familie auf der Route, zu sehen in meinem Heimatort Gråsten.
Wer sich die ganze Strecke vornimmt, findet entlang des Gendarmenpfads viele Möglichkeiten zu übernachten - darunter in kostenlosen Sheltern im Freien.
Zum Einstieg werde ich mir dieses Jahr die Etappe von Padborg nach Sønderhav vornehmen.
Das sind etwa 15 Kilometer - die sollte ich schaffen.
siehe auch hier:
viewforum.php?f=54
Tour de SUP
Weil in der letzten Zeit das Stand-up-Paddeln ein bisschen zu kurz gekommen ist, steht auch das diesen Sommer ganz oben auf meiner Liste.
Vielleicht erst mal eine kleinere Tour von Zuhause bis zu einer gemütlichen, kleinen Badestelle ein paar Kilometer weiter.
Mein langfristiges Ziel:
Nach Sønderhav zu paddeln. Auch Hotdoghavn - Hotdoghafen genannt.
Dort liegt der weit über die Grenzen hinaus bekannte Kiosk Annies.
Allein die Aussicht auf einen Hotdog und ein Softeis ist für viele Dänemark pur.
Ehrlicherweise muss ich für diese Tour aber mehr trainieren:
Ich arbeite dran!
Annies Kiosk bei "WIKIPEDIA":
https://de.wikipedia.org/wiki/Annies_Kiosk
Sommerfreuden in Gråsten
Mein Nachbar, der Mann namens Ove, hat diesen Sommer nichts auf der Liste, was er nicht schon mal gemacht hat, erzählt er mir.
Aber: Er freut sich auf ein Ereignis besonders. Und zwar alle Sommer wieder.
"An dem Wochenende, wenn die Sommerferien anfangen, gibt es ein großes Fest für die Kinder in Gråsten", erzählt er mir freudestrahlend.
Etwa 1.500 Kinder seien dabei, sagt er. Ove hilft dann mit beim Zubereiten der Pommes.
Dabei kommt er zwar ordentlich ins Schwitzen, aber die Freude an dem Kinderfest ist ihm das wert.
Und das ist mindestens genauso viel wert wie die Freude, etwas ganz Neues zu probieren diesen Sommer.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
- frische Luft
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Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Mein grenzenloses Ich
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 22.06.2025 10:33 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... t-100.html
Bild und Text-Kopie.
Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Süddänemark und schreibt über ihren Alltag.
Anlässlich des Knivsbergfests hat sie sich Gedanken über Identitäten gemacht.
von Simone Mischke
Spiel, Spaß, Sport und vieles mehr: Am Sonnabend (21.6.) feiert die deutsche Minderheit auf dem Knivsberg ihr größtes Fest des Jahres.
Vergangenes Jahr fiel das Knivsbergfest wegen Starkregen und Gewittervorhersagen ins Wasser - umso größer ist die Freude bei allen, dass sie dieses Jahr wieder zusammenkommen können auf dem höchsten Berg in Nordschleswig.
So, wie es seit mehr als 130 Jahren Tradition ist. Das Knivsbergfest ist für viele in der deutschen Minderheit ein Teil ihrer Identität.
Und dass überhaupt eine Minderheit innerhalb einer Mehrheitsbevölkerung ihre Sprache und Kultur frei und friedlich leben und feiern kann, ist inzwischen ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr.
Zu wem man gehört - oder auch nicht
Mit der Identität ist es ja so eine Sache, wenn man "Zugezogene" ist.
Ich erinnere mich sehr gut an ein Gespräch, als ich gerade frisch in Dänemark angekommen war.
Mit wem ist weniger relevant als diese eine Aussage:
"Nur, weil du jetzt als Deutsche in Dänemark wohnst, gehörst du noch lange nicht zur deutschen Minderheit!"
Ich war verwirrt.
Wozu sollte ich denn dann gehören? Zur dänischen Mehrheitsbevölkerung ja wohl erst recht nicht.
Gut, "offiziell" zur deutschen Minderheit bekannt hatte ich mich damals nicht.
Denn das mündliche Bekenntnis an sich reicht aus, um "dazuzugehören".
So regeln es die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955. Das gilt ebenso für die dänische Minderheit in Südschleswig.
Die untergehende Sonne taucht die am Hafenbecken der Stadt Sonderburg gelegene Häuserzeile in ein ein warmes Licht.
Immer mehr Deutsche wandern in den Süden Dänemarks aus
In Orten wie Sonderburg, Apenrade oder Tondern leben gut 80 Prozent mehr Menschen mit deutschem Pass als vor vier Jahren.
Warum muss überhaupt ein Etikett drauf?
Auf der anderen Seite bin ich inzwischen für viele "die Dänin".
Allerdings käme keiner in Dänemark auf die Idee, mich so zu bezeichnen.
Das machen nur Bekannte oder auch Kollegen auf der anderen Seite der Grenze. Ob ich schon einen dänischen Pass hätte, werde ich etwa gefragt.
Oder einen beantragen will. Das könnte ich tatsächlich frühestens in einem Jahr tun.
Darüber habe ich mir aber überhaupt noch keine Gedanken gemacht.
Abgesehen davon:
Macht mich ein dänischer Pass zur Dänin? Und wieso muss da überhaupt ein Etikett drauf?
Dass ich in London gelebt und gearbeitet habe, machte mich nicht zur Engländerin.
Meine Zeit auf Sylt nicht zur Sylterin.
Und dass meine Vorfahren Hugenotten waren, die vor der Verfolgung durch das katholische Königshaus von Frankreich nach Deutschland fliehen mussten, macht mit nicht zur Französin.
Fast ein bisschen schade, ich liebe die Sprache, aber das ist eine andere Geschichte.
Einfach eine Nachbarin
Alles also gar nicht so einfach mit der Identität, wenn man so von A nach B zieht.
Oder doch? Das eine tun, das andere nicht lassen:
Für mich ist es beruflich wie privat wichtig, mich in der dänischen Mehrheitsbevölkerung zu integrieren.
Genauso wichtig sind mir die Kontakte in der deutschen Minderheit.
Natürlich hätte ich jetzt gern auch noch gewusst, was mein Nachbar, der Mann namens Ove, zur Frage der Identität zu sagen gehabt hätte.
Aber der war beim Sport. I
ch habe so eine Ahnung, wie seine Antwort ausgefallen wäre:
"Hauptsache, du bist eine nette Nachbarin!" Und das Knivsbergfest? Feiere ich natürlich mit.
Einfach so.
Als Deutsche, die in Dänemark lebt.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 22.06.2025 10:33 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... t-100.html
Bild und Text-Kopie.
Unsere Kolumnistin Simone Mischke lebt in Süddänemark und schreibt über ihren Alltag.
Anlässlich des Knivsbergfests hat sie sich Gedanken über Identitäten gemacht.
von Simone Mischke
Spiel, Spaß, Sport und vieles mehr: Am Sonnabend (21.6.) feiert die deutsche Minderheit auf dem Knivsberg ihr größtes Fest des Jahres.
Vergangenes Jahr fiel das Knivsbergfest wegen Starkregen und Gewittervorhersagen ins Wasser - umso größer ist die Freude bei allen, dass sie dieses Jahr wieder zusammenkommen können auf dem höchsten Berg in Nordschleswig.
So, wie es seit mehr als 130 Jahren Tradition ist. Das Knivsbergfest ist für viele in der deutschen Minderheit ein Teil ihrer Identität.
Und dass überhaupt eine Minderheit innerhalb einer Mehrheitsbevölkerung ihre Sprache und Kultur frei und friedlich leben und feiern kann, ist inzwischen ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr.
Zu wem man gehört - oder auch nicht
Mit der Identität ist es ja so eine Sache, wenn man "Zugezogene" ist.
Ich erinnere mich sehr gut an ein Gespräch, als ich gerade frisch in Dänemark angekommen war.
Mit wem ist weniger relevant als diese eine Aussage:
"Nur, weil du jetzt als Deutsche in Dänemark wohnst, gehörst du noch lange nicht zur deutschen Minderheit!"
Ich war verwirrt.
Wozu sollte ich denn dann gehören? Zur dänischen Mehrheitsbevölkerung ja wohl erst recht nicht.
Gut, "offiziell" zur deutschen Minderheit bekannt hatte ich mich damals nicht.
Denn das mündliche Bekenntnis an sich reicht aus, um "dazuzugehören".
So regeln es die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955. Das gilt ebenso für die dänische Minderheit in Südschleswig.
Die untergehende Sonne taucht die am Hafenbecken der Stadt Sonderburg gelegene Häuserzeile in ein ein warmes Licht.
Immer mehr Deutsche wandern in den Süden Dänemarks aus
In Orten wie Sonderburg, Apenrade oder Tondern leben gut 80 Prozent mehr Menschen mit deutschem Pass als vor vier Jahren.
Warum muss überhaupt ein Etikett drauf?
Auf der anderen Seite bin ich inzwischen für viele "die Dänin".
Allerdings käme keiner in Dänemark auf die Idee, mich so zu bezeichnen.
Das machen nur Bekannte oder auch Kollegen auf der anderen Seite der Grenze. Ob ich schon einen dänischen Pass hätte, werde ich etwa gefragt.
Oder einen beantragen will. Das könnte ich tatsächlich frühestens in einem Jahr tun.
Darüber habe ich mir aber überhaupt noch keine Gedanken gemacht.
Abgesehen davon:
Macht mich ein dänischer Pass zur Dänin? Und wieso muss da überhaupt ein Etikett drauf?
Dass ich in London gelebt und gearbeitet habe, machte mich nicht zur Engländerin.
Meine Zeit auf Sylt nicht zur Sylterin.
Und dass meine Vorfahren Hugenotten waren, die vor der Verfolgung durch das katholische Königshaus von Frankreich nach Deutschland fliehen mussten, macht mit nicht zur Französin.
Fast ein bisschen schade, ich liebe die Sprache, aber das ist eine andere Geschichte.
Einfach eine Nachbarin
Alles also gar nicht so einfach mit der Identität, wenn man so von A nach B zieht.
Oder doch? Das eine tun, das andere nicht lassen:
Für mich ist es beruflich wie privat wichtig, mich in der dänischen Mehrheitsbevölkerung zu integrieren.
Genauso wichtig sind mir die Kontakte in der deutschen Minderheit.
Natürlich hätte ich jetzt gern auch noch gewusst, was mein Nachbar, der Mann namens Ove, zur Frage der Identität zu sagen gehabt hätte.
Aber der war beim Sport. I
ch habe so eine Ahnung, wie seine Antwort ausgefallen wäre:
"Hauptsache, du bist eine nette Nachbarin!" Und das Knivsbergfest? Feiere ich natürlich mit.
Einfach so.
Als Deutsche, die in Dänemark lebt.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise

Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
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Re: Hyggepost aus Dänemark
#Hyggepost aus Dänemark: Wo die Dänen Urlaub machen
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 05.07.2025 05:00 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... b-100.html
Bild und Text-Kopie !
Unsere Kolumnistin lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag - der in der Sommerzeit auch darin besteht, das veränderte Urlaubsverhalten der Dänen unter die Lupe zu nehmen.
Sie stellt fest: Es gibt durchaus Parallelen zu uns Deutschen.
von Simone Mischke
Dieser Text geht, mit Verlaub, in die Geschichte ein. Naja, ein bisschen.
Denn: Ich habe ihn am bislang heißesten Tag des Jahres geschrieben. Überhaupt kann ich mich nicht erinnern, dass es schon mal so einen warmen Sommertag gab, seit ich in Dänemark wohne. Als ich mich morgens auf den Weg zum Strand mache, um den Kopf für den vor mir liegenden Arbeitstag zu kühlen, zeigt das Thermometer schon 19 Grad an. Um 6.30 Uhr.
Abkühlen mit Erpeln
In der Förde leisten mit lediglich ein paar dösige Erpel Gesellschaft. Sie lassen sich von den seichten Wellen schaukeln. Zum Schwimmen scheint es selbst ihnen zu warm zu sein. Ein Schwan hat sich am Strand in den Schatten zurückgezogen und putzt sein Gefieder. Und was machen viele Dänen um diese Jahreszeit und bei diesem Wetter? Was viele Deutsche auch machen: In Urlaub fahren. Und noch was haben wir Deutsche mit den Dänen gemeinsam, und zwar das Urlaubsziel - Dänemark.
Sommerhäuser sind im Trend - als "Coolcation"
Warum die Sommerhäuser bei den Dänen wieder der Hit sind, soll auch mit den Temperaturen zusammenhängen. 28 Grad am heißesten Tag des Jahres ist eben doch besser als 45 Grad in den südlichen Gefilden Europas. Nicht erst seit diesem Jahr haben findige Marketingmenschen die zunehmende Beliebtheit, in kühleren Ecken Europas zu urlauben, einfach mal so genannt: "Coolcation". Die deutsche Beschreibung war ihnen wohl nicht sexy genug. Ob 28 Grad in einem skandinavischen Land nun cool sind, muss jeder für sich entscheiden. Aber es ist zumindest eine Temperatur, bei der Menschen wie ich überhaupt noch in der Lage zu Urlaubsaktivitäten sind. Bei 45 Grad kann ich mich gleich in die Sauna setzen.
Bornholm oder Südfrankreich?
Und wo zieht es die Dänen nun hin? Kommt drauf an, wen man fragt. Mein dänischer „grænzenlos“-Kollege Anders Køpke Christensen von TV Syd ist begeistert von Bornholm. Wohl aber auch, weil er da acht Jahre lang gearbeitet hat. "Die Insel ist wunderschön! Allein die Klippen, das ist schon sehr besonders", schwärmt Anders. Er selbst will aber dieses Jahr wieder mit seiner Frau nach Südfrankreich. Und der Urlaub im eigenen Land? "Naja, viele Dänen fahren ja auch mit ihrem Wohnwagen an die Westküste zum Beispiel." Als ob er sich mit meinem Nachbarn abgesprochen hätte - dem Mann namens Ove.
Mit dem Wohnwagen nach Ebeltoft oder Blåvand
Ove macht nämlich genau das: sich mit seiner Frau Jonna und seinem Wohnwagen auf den Weg in den kleinen Ort Ebeltoft an der Ostseeküste. "Unsere Enkel kommen auch, da können wir schön baden gehen", freut sich Ove. Er fährt aber auch gerne nach Blåvand. Dass er sich den Ort im Sommer mit vielen Deutschen teilen muss, stört ihn nicht. "Wir haben zu wenig Fachkräfte hier. Vielleicht bleibt ja der eine oder andere." Ansonsten haben Ove und Anders aber durchaus was gemeinsam: ihre Liebe zu Südfrankreich. Allerdings ist Ove angesichts der Temperaturen im Moment ganz froh, an der dänischen Ostküste zu sitzen, sagt er.
Urlaub zu Hause - einfach so oder so einfach?
Zu Hause Urlaub machen ist also dieses Jahr der Hit. Das war ja zu Corona-Zeiten schon mal so. So haben wir Deutschen ebenso wie die Dänen entdeckt, dass man auch im eigenen Land wunderbar Urlaub machen kann. Fast ein bisschen schade, dass der Anlass dafür so enorm große Einschnitte wie Corona oder jetzt ja auch die Klimakrise sein müssen. Ich mache dieses Jahr auch Urlaub in Dänemark. Nicht im Sommerhaus. In meinem eigenen. Dann bade ich morgens mit Erpeln und freue mich darüber, dass ich so eine tolle Natur vor der Haustür habe. Einfach so.
Ein NDR-Nachrichten-Beitrag, Stand: 05.07.2025 05:00 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... b-100.html
Bild und Text-Kopie !
Unsere Kolumnistin lebt in Dänemark und schreibt über ihren Alltag - der in der Sommerzeit auch darin besteht, das veränderte Urlaubsverhalten der Dänen unter die Lupe zu nehmen.
Sie stellt fest: Es gibt durchaus Parallelen zu uns Deutschen.
von Simone Mischke
Dieser Text geht, mit Verlaub, in die Geschichte ein. Naja, ein bisschen.
Denn: Ich habe ihn am bislang heißesten Tag des Jahres geschrieben. Überhaupt kann ich mich nicht erinnern, dass es schon mal so einen warmen Sommertag gab, seit ich in Dänemark wohne. Als ich mich morgens auf den Weg zum Strand mache, um den Kopf für den vor mir liegenden Arbeitstag zu kühlen, zeigt das Thermometer schon 19 Grad an. Um 6.30 Uhr.
Abkühlen mit Erpeln
In der Förde leisten mit lediglich ein paar dösige Erpel Gesellschaft. Sie lassen sich von den seichten Wellen schaukeln. Zum Schwimmen scheint es selbst ihnen zu warm zu sein. Ein Schwan hat sich am Strand in den Schatten zurückgezogen und putzt sein Gefieder. Und was machen viele Dänen um diese Jahreszeit und bei diesem Wetter? Was viele Deutsche auch machen: In Urlaub fahren. Und noch was haben wir Deutsche mit den Dänen gemeinsam, und zwar das Urlaubsziel - Dänemark.
Sommerhäuser sind im Trend - als "Coolcation"
Warum die Sommerhäuser bei den Dänen wieder der Hit sind, soll auch mit den Temperaturen zusammenhängen. 28 Grad am heißesten Tag des Jahres ist eben doch besser als 45 Grad in den südlichen Gefilden Europas. Nicht erst seit diesem Jahr haben findige Marketingmenschen die zunehmende Beliebtheit, in kühleren Ecken Europas zu urlauben, einfach mal so genannt: "Coolcation". Die deutsche Beschreibung war ihnen wohl nicht sexy genug. Ob 28 Grad in einem skandinavischen Land nun cool sind, muss jeder für sich entscheiden. Aber es ist zumindest eine Temperatur, bei der Menschen wie ich überhaupt noch in der Lage zu Urlaubsaktivitäten sind. Bei 45 Grad kann ich mich gleich in die Sauna setzen.
Bornholm oder Südfrankreich?
Und wo zieht es die Dänen nun hin? Kommt drauf an, wen man fragt. Mein dänischer „grænzenlos“-Kollege Anders Køpke Christensen von TV Syd ist begeistert von Bornholm. Wohl aber auch, weil er da acht Jahre lang gearbeitet hat. "Die Insel ist wunderschön! Allein die Klippen, das ist schon sehr besonders", schwärmt Anders. Er selbst will aber dieses Jahr wieder mit seiner Frau nach Südfrankreich. Und der Urlaub im eigenen Land? "Naja, viele Dänen fahren ja auch mit ihrem Wohnwagen an die Westküste zum Beispiel." Als ob er sich mit meinem Nachbarn abgesprochen hätte - dem Mann namens Ove.
Mit dem Wohnwagen nach Ebeltoft oder Blåvand
Ove macht nämlich genau das: sich mit seiner Frau Jonna und seinem Wohnwagen auf den Weg in den kleinen Ort Ebeltoft an der Ostseeküste. "Unsere Enkel kommen auch, da können wir schön baden gehen", freut sich Ove. Er fährt aber auch gerne nach Blåvand. Dass er sich den Ort im Sommer mit vielen Deutschen teilen muss, stört ihn nicht. "Wir haben zu wenig Fachkräfte hier. Vielleicht bleibt ja der eine oder andere." Ansonsten haben Ove und Anders aber durchaus was gemeinsam: ihre Liebe zu Südfrankreich. Allerdings ist Ove angesichts der Temperaturen im Moment ganz froh, an der dänischen Ostküste zu sitzen, sagt er.
Urlaub zu Hause - einfach so oder so einfach?
Zu Hause Urlaub machen ist also dieses Jahr der Hit. Das war ja zu Corona-Zeiten schon mal so. So haben wir Deutschen ebenso wie die Dänen entdeckt, dass man auch im eigenen Land wunderbar Urlaub machen kann. Fast ein bisschen schade, dass der Anlass dafür so enorm große Einschnitte wie Corona oder jetzt ja auch die Klimakrise sein müssen. Ich mache dieses Jahr auch Urlaub in Dänemark. Nicht im Sommerhaus. In meinem eigenen. Dann bade ich morgens mit Erpeln und freue mich darüber, dass ich so eine tolle Natur vor der Haustür habe. Einfach so.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise
... AN DIE KÜSTE
Wilhelm Busch, *15.04.1832, gest. 09.01.1908.
Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise !
Höchste Zeit ist’s!
Reise, reise

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