Ein NDR-Nachrichten- Beitrag, Stand: 04.06.2025 16:04 Uhr
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... al156.html
BILD und TEXT-KOPIE:
Die Zahl der gerissenen Schafe auf Sylt ist laut stellv. Kreisjägermeister mittlerweile auf 93 gestiegen.
Dafür offenbar verantwortlich: ein Goldschakal. Der soll jetzt geschossen werden.
von Malin Girolami
78 Lämmer und zwei Mutterschafe hat sie nach eigenen Angaben Ende Mai in drei Nächten verloren - gerissen von einem Goldschakal. Daniela Andersen ist Schäferin auf Sylt und bewirtschaftet den Deich von Morsum bis nach Rantum, insgesamt haben sie 900 Mutterschafe. Nach der ersten Nacht haben sie sich auf die Lauer gelegt und ihr Mann hat den Goldschakal tatsächlich gesehen, erzählt sie. Die Tiere laufen dort frei herum, sind Teil des Küstenschutzes. Aufgestellte Zäune hat der Goldschakal überwunden.
Seitdem ist die Angst jede Nacht da: "Jeden Morgen steht man auf und denkt, hoffentlich ist nicht schon wieder was." Mittlerweile beklagt auch ein weiterer Schäfer Verluste in der Herde.
Hoffen auf schnelle Abschussgenehmigung
Daniela Andersen erhofft sich jetzt schnelle Hilfe - wenn es darum geht den Goldschakal zu entnehmen, also abzuschießen und auch in Bezug auf den wirtschaftlichen Schaden. Der läge bei 15.000 Euro. Sowohl Umweltminister Tobias Goldschmidt (Bündnis 90/Grüne) als auch der NABU und der BUND SH und der sprechen sich für eine Ausnahmeregelung aus.
Eine nächtliche Schwarzweißaufnahme zeigt einen Goldschakal neben einer Herde Schafe © Daniela Andersen Foto: Daniela Andersen
Der Goldschakal auf Sylt - aufgenommen von Schäferin Daniela Andersen.
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Es gehe darum, Schäden an Nutztieren und geschützten Arten abzuwenden, aber auch um die Bedeutung der Deichschäferei für den Küstenschutz, heißt es von Goldschmidt. Aktuell arbeite man an einer Allgemeinverfügung, um den Abschuss möglich zu machen.
Auch die beiden Sylter Naturschutzverbände "Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V." und "Sölring Foriining e.V." unterstützen dieser Einschätzung an und sind dafür, den Goldschakal unter diesen Umständen zu bejagen. Um weiteres Tierleid zu vermeiden und um die Schafherden auf der Insel schnellstmöglich zu schützen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gibt es Alternativen zum Abschuss des Goldschakals?
Ein von einem Tier angegriffenes und verendetes Lamm © Daniela Andersen Foto: Daniela Andersen
Goldschakale töten meist durch einen Biss in den Nacken - oder schütteln das Opfertier zu Tode.
Aber ist eine "Entnahme" des Tieres durch einen Abschuss dabei die einzige Möglichkeit? Laut stellv. Kreisjägermeister Manfred Ueckermann ist eine Betäubung durchaus schwierig: "Der Goldschakal ist ja kein Zootier ist, wo man mit einem Betäubungsgewehr auf wenige Meter rangehen kann."
Man könne die Narkose nicht gewährleisten, selbst wenn man auf 50 Meter rankäme. Selbst ein Abschuss sei eine Herausforderung, weil der Goldschakal "sogar bessere Riechorgane habe, als ein Hund." Gleichzeitig sei der Goldschakal nachtaktiv und halte sich vor allem in Deckung auf, also im Schilf - und das alles erschwere die Bedingungen. Ueckermann sitzt für die CDU im Landtag ist Mitglied des Umwelt- und Agrarausschusses.
Goldschakale sind in Deutschland sehr selten
Wo lebt der Goldschakal hauptsächlich?
Deutschland zählt eigentlich nicht zu den klassischen Verbreitungsgebieten des Goldschakals. Man findet die Tiere eher in Regionen in Südasien bis Südosteuropa. Doch seit einigen Jahren breiten sich Populationen auch bis nach Mitteleuropa aus.
Wann wurden Goldschakale in SH bisher gesichtet und wo?
Laut der Landesregierung wurde der Goldschakal in Schleswig-Holstein 2017 zum ersten Mal nachgewiesen, im Kreis Dithmarschen.
Wie oft wurden Goldschakale bisher in Schleswig-Holstein nachgewiesen?
Bis Ende Mai 2025 sei insgesamt acht Mal ein Goldschakal im Land nachgewiesen worden. Davon seien sechs in sogenannte Fotofallen getappt, in zwei Fällen hätten sie Nutztiere gerissen.
Und wann wurde erstmals ein Goldschakal in Deutschland gesichtet?
Eine schnelle Lösung wird es nicht geben
Der Goldschakal ist ein guter Jäger, sagt Daniela Andresen, selbst wenn die Genehmigung kommt ist unklar, wie schnell das Tier geschossen werden kann. Den Deich komplett einzuzäunen, um die Schafe zu schützen sei auf Grund der Größe des Gebietes nicht möglich. Und selbst wenn - sie glaube, dass der Goldschakal den Zaun überwinden könnte. Eine gute Nachricht gibt es es für die Schäferin immerhin. Der Umweltminister teilte am Mittwoch mit, dass man entschieden habe, den Schaden durch den Goldschakal analog wie beim Wolf zu entschädigen.
Wie der Goldschakal nach Sylt kam, dazu gibt es aktuell nur Vermutungen.
Eine Userin sprach sich bei NDR Schleswig-Holstein für einen Schutzzaun direkt am Hindenburgdamm aus.[/b]
Dummes Zeug !!!
der würde die

