LESENSWERT ist: Amrum & mir geht es gut !

frische Luft · Beitrag von **frische Luft** » Di 3. Okt 2023, 18:22

Hallo, Grüß Gott, Guten Tag, Moin Moin und Gud dai,
liebe Leser, liebe Urlauber oder auch Die, die es werden wollen.

Hartelk welkimen üüb Oomram ! (Amrum friesisch)
Herzlich Willkommen auf Amrum!

Nachdem wir von Dagebüll an Bord eines Fährschiffes der Wyker Dampfschiffs-Reederei eine kleine Seereise
-über Wyk auf Föhr- von ca. 120 Minuten gemacht haben, heiße ich Sie auf Amrum- in Wittdün- recht herzlich Willkommen.

Webcam: https://amrum.panomax.com/wittduen-faehranleger

Ab sofort gehen für Sie auch hier die UHREN anders, keine Hektik, kein Stress, langsam und immer mit der Ruhe!

Ein kleiner Überblick in Zahlen zu Ihrer Ferieninsel:
Amrum hat eine Größe von ca. 21 qkm , davon entfallen auf den Kniepsand ca 10 qkm.
Die Insel liegt ca. 22 km vom Festland entfernt.
Eine Waldfläche von ca. 185 ha verteilt sich neben 74 ha Heide und 838 ha Dünen auf einer Länge von 14 km und einer Breite von 4 km.
Hier finden Sie pure Erholung bei “frischer Luft” !
Die Insel hat 5 Ortschaften die dort heißen:
Wittdün, Steenodde, Süddorf, Nebel und Norddorf, die Einwohnerzahl beträgt ca. 2.300 von denen rund 1.500 noch das alte Amrum-Friesisch sprechen.
Mit ca. 12.000 Gästebetten sowie 2 Zeltplätzen ist der Hauptwirtschaftszweig der Fremdenverkehr.

Wir beginnen jetzt die Insel mit seinen Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Alle Straßen die jetzt von der Hauptstrasse nach links (Westen) abgehen, führen über die Mittelstraße zur “Wandelbahn” auf der ein Rundgang um Wittdün gemacht werden kann.
Wir gehen auch nach links bis zur Wandelbahn, von dort nach rechts bis zum Ortsausgang, vorbei an den Toiletten auf den Strand- Bohlenweg.
Nach ca. 500 Metern beginnt der “Wriakhörnsee” mit dem Vogelparadies, dieser Bohlenweg führt uns dann weiter zum Naturlehrpfad, dort halten wir uns links und kommen bald an dem großen “Amrumer” an.

: k-Amrum Ausflug & Tagesfahrt (61).JPG (60.38 KiB) 602 mal betrachtet

Der große Amrumer ist der älteste deutsche Leuchtturm, er wurde im Jahre 1874 erbaut und ging in der Nacht vom 01. auf den 02. Januar 1875 in Betrieb.
Der Sockel ist 1, 74 Meter hoch und 2, 00 Meter dick. Die Turmaußenwand ist ein Vollsteinmauerwerk mit einer Stärke bis zu 1, 75 Meter.
In der damaligen amtlichen Bekanntmachung kann man diese Zeilen nachlesen:
“Die Höhe der Düne beträgt 25 Meter, die Höhe der Flamme 63 Meter und die Höhe des Turms bis zur Spitze 67, 7 Meter über “ordinaire” Flut.
Das Licht ist ein Blinkfeuer 1. Ordnung. Es zeigt eine Periode von 20 Sekunden, von denen 6 Sekunden auf das Licht und 14 Sekunden auf die Verdunkelung fallen. Es leuchtet in alle Richtungen in gleichmäßig hellem Schein, der plötzlich erscheint und plötzlich verschwindet. Das Licht wird bei klarer Luft 20 bis 24 Seemeilen, rund 37 bis 45 Kilometer, sichtbar werde.”
Zunächst allerdings hatte -heute nur noch schwer vorstellbar- der Leuchtturm ein Petroleumlicht als Feuerquelle, für dessen Bedienung eine mehrköpfige Wärtertruppe allnächtlich im Einsatz war. Die Rotation der die Lichtkraft verstärkenden Prismen erfolgte durch eine Art Uhrwerk, dessen Gewichte (ähnlich wie bei einer Standuhr) in einem Schacht des Turmes hingen. Erst seit 1936 wird das Amrumer Leuchtfeuer mit einer 2000 Watt Birne betrieben. Heute ist es eine Halogen-Metalldampflampe von 250 Watt bei 230 Volt.
Dieser Leuchtturm ist zum Besteigen mit einem unglaublichen Weitblick über die Insel und das Wattenmeer. Sie werden bei schönem Wetter “die halbe Welt sehen können” ein einmaliges Erlebniss, er muss besichtigt werden.

Jetzt geht es zur Hauptstraße und in Richtung Nebel, den Seitenweg rechts ab.
Da wir ja nicht die Haupstraße benutzt haben, kommen wir in Nebel im “Uasterstigh” an.
Wir werden Empfangen von wunderschönen und gepflegten Friesenhäuser. Auf dieser Straße ca. 200 Meter geht es weiter bis zum “Waaswai”, dort biegen wir rechts ein, gleich links ist das “Öömrang-Hüs”.

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Im Wohnteil des historischen Friesenhaus von 1736 sind Küche, Wohnstube und eine für besondere Anlässe bestimmte gute Stube, der sogenannte Pesel zu besichtigen. Dieser wurde einst von der Küche aus durch einen Bileggerofen (Beilege-Ofen) beheizt, der sich an einer besonders schönen Fliesenwand mit dem Tableau eines Schmackschiffs des Comodores, des ehemaligen Besitzers dieses Hauses, befindet. Der Pesel diente zugleich als Schlafraum, wovon die beiden kurzen Alkovenbetten zeugen, geschlafen wurde in diesen Betten im Sitzen. Außerdem sind in diesem historischen Kulturdenkmal jährlich wechselnde Ausstellungen zu sehen.
( Lassen Sie sich dort mal die rote Farbe erklären, wie diese früher hergestellt wurde ).
Am Ende dieses “Waaswai” in dem Haus links, hatte sich früher der Opernsänger Hermann Prey, vor und nach seinen Konzerten ausgeruht und mit “frischer Luft” versorgt. Sehr lange ist es her, Hermann Prey † 22. Juli 1998 in Krailling.
Oft hörte man ihn dort, diese Lieder singen:
https://www.youtube.com/watch?v=WSKqcU9I6yM

Zurück auf den “Uasterstigh” rechts ab bis zum Ortsmittelpunkt der St.- Clemens- Kirche aus dem 13. Jahrhundert

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mit seinem angrenzenden Friedhof. Dieser muss in aller Ruhe besichtigt werden, denn dort stehen noch viele teils kunstvoll gearbeitete Grabsteine aus der Walfängerzeit, die wahre Geschichten erzählen.

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Im Gegensatz zur abseits gelegenen Kirche liegt nun die seit 1964 als Amrumer Heimatmuseum dienende über 200 Jahre alte Windmühle unübersehbar am Südrand von Nebel. Diese wurde im Jahre 1771 nach allen Seiten sichtbar, auf der höchsten Erhebung des Dorfes gebaut. Von dort oben sieht man weit über die Insel bis nach Norddorf, der Nordspitze, nach Wittdün und im Westen auf das offene Meer.

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Lange Zeit war sie als “Seezeichen” für die vorüberfahrenden Schiffe im Westen der Insel wichtig, bevor der Leuchturm am 01. Januar 1875 ihre Aufgabe übernahm.
Die Inneneinrichtung und das Mahlwerk sind erhalten. Eine Ausstellung zeigt vorgeschichtliche Funde, Exponate zur Mühlengeschichte sowie Sammlungen über die Pflanzen- und Tierwelt der Insel und zum Thema Seefahrt und Walfang.
Das Museum ist vom 01. April bis 31. Oktober von 11°° bis 17°° Uhr geöffnet, an den Sonn- und Feiertagen drehen sich die Mühlenflügel. Der Eintritt ist kostenpflichtig, denn dieser Geldbetrag wird zur Erhaltung der Mühle benötigt, sehr sehenswert.
https://www.amrumer-muehle.de/
Von dort aus geht es nach Norddorf, dieser Ort ist ein reizvoller geblieben, der von viel Natur umgeben ist. Weit ist es nicht bis zum Strand, es ist genügend Raum für ausgedehnte Spaziergänge durch Ort, Kiefernwald, Dünen oder in die Heide vorhanden.

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Webcam: https://amrum.panomax.com/norddorf?r=12

Von hier aus an der Ostseite der Insel kommt man nach Steenodde eine kleine Ortschaft.
Etwas weiter bieten sich der “Tonnenhafen”, der auch als Seezeichenhafen bezeichnet wird an, um hier eine Rast einzulegen, denn es gibt sehr viel zu sehen. Dieser Hafen liegt zwischen dem Fähranleger in Wittdün und der Landungsbrücke in Steenodde.
Hier in dieser Gegend sind auch noch Hünengräber zu sehen die dort heißen:
“Esenhugh” in Steenodde und bei Süddorf sind “Klaffhugh” und “Heeshugh” zu sehen.

Viele sehr gute Gaststätten mit ungewöhnlichen Namen sind auf der Insel zu finden, die da heißen:
Blaue Maus, Keksdose, Cafe’ Barfuss, Klabautermann, Weiße Düne, Heide Kate, Preesters Hüs und viele mehr, alle Gastwirte verwöhnen ihre Gäste, jeder auf seine Art.

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In Norddorf ist das “Ual Öömrang Wiartshüs”, dass vor zig Jahren einem Feuer zum Opfer fiel, aus Schutt und Asche wurden alle brauchbaren Teile gesammelt, die dann bei dem Aufbau des Hauses wieder verarbeitet wurden.
Denn hierher auf die Insel muss jeder Stein und Nagel mit dem Schiff gefahren werden.

Sollten Sie Ihren Liebling, den Hund mit auf die Insel nehmen, bedenken Sie, hier besteht Anleinpflicht und die Dünen sind nur auf den dafür vorgesehenen Wegen und Bohlenwege zu begehen.
Nach einer stürmischen Nacht aus Süd- oder Nord-West gehen Sie an den Kniepsand, suchen Sie Bernstein, evtl. können sie ja durch den großen Fund, Ihren Urlaub verlängern.
Mir es hat Spaß gemacht, Ihnen etwas von “meiner” Insel zu erzählen, die ich schon seit ca. 50 Jahren wenigstens einmal im Jahr als Gast besuche.
Selbst ein Tagesausflug, mit der ersten Fähre von Dagebüll um ca. 7. 30 Uhr nach Amrum lohnt sich, auch dann kann man alles was ich beschrieben habe erleben, nur auf dem Rückweg muss man die Uhrzeit im Auge behalten, die letzte Fähre ans Festland geht um 17. 30 Uhr.

Wenn ich dann wieder Amrum verlasse, darf ich sagen:
“Mi gongt at gud” !! Auf Hochdeutsch “ Mir geht es gut”!!